Mi. Aug 7th, 2024

Stuttgart (ots) – Als erste Landesrundfunkanstalt in der ARD stellt sich der Südwestrundfunk (SWR) der 50:50-Challenge. Ziel ist es, den Frauenanteil in den Fernseh-, Hörfunk- und Online-Formaten zu erhöhen und Frauen im Programm sichtbarerer zu machen.

Vorbild BBC

Als Idee eines Redakteurs startete die BBC 2017 ein vielbeachtetes Projekt für mehr Frauen im Programm. In weniger als einem Jahr Zeit wurden Frauen messbar präsenter. Mittlerweile machen ca. 650 BBC-Redaktionen mit und achten auf ein möglichst ausgeglichenes Verhältnis von Frauen und Männern in ihrem Programmangebot. Auch im SWR soll die Initiative alle Programm-Macher*innen inspirieren und unterstützen, ein Jahr lang freiwillig den Anteil von Frauen und Männern in ihren Sendungen, Artikeln und Postings zu messen und die Ergebnisse gemeinsam zu bewerten. Denn: Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass Frauen in allen Ausspielwegen deutlich seltener vorkommen als dies in der Realität der Fall ist.

Keine verpflichtende Quote, sondern Mitmachen aus Überzeugung

Bei der Challenge geht es nicht um eine Quote, das Mitmachen in den Redaktionen ist freiwillig. Dabei steht immer auch die Qualität im Vordergrund: Nur der oder die Beste wird z.B. als Experte oder Expertin im Programm gezeigt – ungeachtet der Auswirkungen auf das freiwillige 50:50-Projekt.

50:50-Challenge fokussiert auf Publikum

“Bei der Challenge geht es tatsächlich um unser Publikum. Bilden wir die Geschlechter in ihrer Vielfalt ab, erreichen wir mehr Zuschauerinnen, Zuhörerinnen und Userinnen und zeigen die Gesellschaft, wie sie ist”, so Cornelia Kuhn-Lorenz, Angela Sterzenbach und Susanne Werling. Als Beauftragten für Chancengleichheit im SWR haben sie die Challenge nach Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz geholt.

Einfache Teilnahme

Die Teilnahme ist denkbar einfach: Alle teilnehmenden Bereiche geben ein Jahr lang in eine simple Maske ein, wie viele Männer und Frauen in ihrem Programmangebot auftauchen. Jede Person wird nur einmal gezählt, egal ob sie eine Sendung moderiert, interviewt wird, als Experte oder Expertin auftritt oder in einer kurzen Meinungsumfrage spricht. Nach einem Jahr wird Bilanz gezogen und die Aktion ggf. verlängert. “In der Theorie sind wir uns längst einig, dass Frauen im Programm die Hälfte der Sendezeit zusteht”, so Kai Gniffke, Intendant des SWR. “Jetzt geht es an die Umsetzung. Mit einfachen Mitteln, ohne Druck loslegen und die Menschen in unseren Redaktionen zum Antrieb der Sache machen – das kann wirklich Ergebnisse bringen.” Etliche Bereiche im SWR haben ihre Teilnahme an der Challenge schon zugesagt, so z.B. der Sport, Nachrichten- und Kultur-Redaktionen, die Macherinnen und Macher von “Kaffee oder Tee” sowie die Redaktion vom “ARD Buffet”, der Service-Sendung, die der SWR für Das Erste produziert.

Weitere Informationen unter: http://swr.li/50-50-challenge

Fotos über www.ARD-Foto.de

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Laura Jahn

Von Laura

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