Mi. Aug 7th, 2024

Reinbek (ots) – 14-18 Prozent (1) aller Deutschen sind von Nagelpilz betroffen. Obwohl die Infektion häufig auftritt, wissen die meisten Deutschen noch immer zu wenig über die Erkrankung und die Wege der Ansteckung. Der Mythos der mangelnden Hygiene hält sich hartnäckig, dafür wird die hohe Übertragungsgefahr in der eigenen Familie unterschätzt. Laut einer forsa-Umfrage hält ein Viertel der Befragten (2) das Infektionsrisiko für gering. Richtig ist: Im eigenen Haushalt und in der Freizeit können wir uns leicht mit Nagelpilz anstecken – und es kann jeden treffen.

Risikogruppe Nagelpilz: Wer gehört dazu?

Nagelpilz ist weit verbreitet. In Deutschland war bereits jeder 6. Erwachsene (3) schon einmal von der Pilzinfektion betroffen. Die Erreger setzen sich in den Hand- oder Fußnägeln fest. Einmal infiziert, ist eine Behandlung nötig. Die Infektion heilt zudem nur langsam. Das Problem: Nagelpilz ist leicht von Mensch zu Mensch durch gemeinsame Berührungspunkte übertragbar. Gewappnet ist davor niemand – bei manchen Gruppen ist das Risiko höher als bei anderen:

Obwohl Risikogruppen gefährdeter sind, sich mit Nagelpilz zu infizieren, untersuchen nur wenige ihre Hände und Füße regelmäßig auf Anzeichen einer Infektion. Regelmäßige Kontrollen beim Arzt können typischen Erkrankungen im besten Fall vorbeugen. Mögliche Infektionen lassen sich dadurch schneller erkennen.

Unterschätzter Ansteckungsort: Das eigene Zuhause

Eine Infektion mit Nagelpilz im eigenen Zuhause? Das erscheint vielen unwahrscheinlich. Ist jedoch jemand in der Familie bereits betroffen, passiert eine Ansteckung in den eigenen vier Wänden ganz schnell. Infizierte verteilen Pilzsporen in der Wohnung. Besonders im Bad herrscht große Ansteckungsgefahr: Die Sporen setzen sich in Badematten oder gemeinsam genutzten Handtüchern fest. Von dort aus können sie leicht auf andere Personen übergehen und sich in den Nägeln einnisten.

Aber auch das Risiko im Wohnbereich sowie im Schlaf- oder Kinderzimmer ist nicht zu unterschätzen. Auf Teppichböden und anderen Vorlegern können Pilzsporen lange überleben. Dasselbe gilt für getragene Kleidung, die im Wäschekorb oder im Zimmer liegt. Beim barfuß laufen oder Wäsche sortieren steigt die Wahrscheinlichkeit, dass weitere Familienmitglieder sich ebenfalls infizieren.

Um das zu verhindern, sollten Textilien regelmäßig bei mindestens 60° gewaschen werden. Alternativ können Hygienespüler genutzt werden, die Pilze und andere Bakterien aus der Kleidung entfernen. Wer infiziert ist, sollte seine Nägel nach dem Duschen gut trocknen und beim Umherlaufen immer Socken oder Hausschuhe tragen. Handtücher sowie Nagelpflege- und Maniküre-Sets sollte man nicht gemeinsam nutzen. Zur Sicherheit kann der übrige Teil der Familie seine Nägel regelmäßig inspizieren und so frühzeitig auf Veränderungen reagieren. Vor allem aber ist ein schneller Behandlungsstart bei den Betroffenen wichtig, um das Risiko zu senken.

Typische Ansteckungsorte: Hier fühlen sich Pilzerreger wohl

Neben der eigenen Wohnung gibt es auch öffentliche Orte, an denen Vorsicht geboten ist. Die größte Ansteckungsgefahr herrscht dort, wo das Klima feuchtwarm ist und Menschen viel barfuß laufen. Dazu zählen neben Schwimmbädern, Thermen und Saunen auch die Umkleiden von Fitnessstudios oder Sportkurse, in denen Leihmatten ohne Socken genutzt werden.

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