Fr. Mrz 29th, 2024

Mainz (ots) – Tausende Corona-Patienten haben auf den Intensivstationen um ihr Leben gekämpft. Viele haben diesen Kampf verloren. Zehntausende Ärzte und Pfleger haben alles in ihrer Macht Stehende getan, um so viele Menschen zu retten wie möglich. Auch deshalb ist der im Raum stehende Vorwurf, Kliniken könnten bei der Meldung freier Intensivbetten manipuliert haben, von solch großer Tragweite. Weil er nahelegt, dass alles doch nicht so schlimm gewesen sei mit Corona und auf den Intensivstationen. Wie müssen sich die Patienten und die Mitarbeiter fühlen, die die Dramatik miterlebt haben? Und doch: Dieser Skandal – sofern es einer ist – muss aufgeklärt werden. Hinweise auf Unklarheiten, womöglich auch falsche Zahlen bei den Intensivbetten gibt es seit Monaten. Ebenso wie die Kritik, dass private Klinikkonzerne und deren Verwaltungen auch in Corona-Zeiten vor allem ihre eigenen Kassen im Blick haben. Es ist ein dramatisches Versäumnis der Bundesregierung, die Brisanz dieses Themas nicht erkannt zu haben. Im Gegenteil: Vom RKI bekam sie konkrete Hinweise auf Manipulationen – und hat offenbar nichts unternommen. Laut Rechnungshof hat sie zudem keine Ahnung, wie viele Intensivbetten überhaupt zur Verfügung stehen. Dabei ist diese Zahl – natürlich plus Personal – und damit die Lage auf den Intensivstationen ein zentrales Argument für einen monatelangen, flächendeckenden Lockdown gewesen. Die Bundesregierung muss sich erklären. Und künftig braucht es eine viel bessere Datenbasis. Sonst wird der Streit um die Intensivbetten vor allem auf dem Rücken derjenigen ausgetragen, die auf den Stationen ohnehin seit Monaten die Hauptlast dieser Krise tragen.

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