Fr. Apr 19th, 2024

Köln (ots)

DFSI Ratings hat 30 Private Krankenversicherer auf Herz und Nieren untersucht. Im Fokus des “Gesundheits-Checks”: finanzielle Substanzkraft, Produkt- und Servicequalität. Die Ergebnisse des diesjährigen DFSI-Qualitätsratings: Allianz, Barmenia und HanseMerkur kamen mit der Gesamtnote “Sehr Gut (1,1)” gemeinsam auf Platz 1. Zudem erhielten neun weitere Versicherer die Gesamtnote “Sehr Gut”.

Eine Branche kann aufatmen: Schon bei den ersten Sondierungen für eine Ampelkoalition haben sich SPD, Grüne und FDP festgelegt: “Die gesetzliche und private Kranken- und Pflegeversicherung bleiben erhalten.” So steht es ohne Wenn und Aber im Ergebnispapier der Sondierungen. Damit scheint das von einigen gefürchtete “Aushungern” der Privaten Krankenversicherer (PKV) zumindest für die nächsten vier Jahre kein Thema mehr. Das beruhigt neben den rund 8,72 Millionen PKV-Vollversicherten, die sich für eine möglichst gute medizinische Versorgung entschieden haben, auch alle, die sich mit privaten Zusatzversicherungen zumindest in bestimmten Bereichen eine bessere medizinische Versorgung gesichert haben – etwa im Krankenhaus oder beim Zahnarzt. Sie alle haben jetzt Planungssicherheit. Ebenso alle diejenigen, die überlegen, eine private Kranken(zusatz)-Versicherung abzuschließen.

Doch mit der Ruhe an der Polit-Front sind die Probleme der Privaten Krankenversicherer noch lange nicht gelöst. Auch die immer länger währende Nullzins-Ära stellt die Branche vor große Herausforderungen. Legen die Privaten Krankenversicherer doch Kundengelder in beträchtlichem Umfang am Kapitalmarkt an – insgesamt mehr als 300 Milliarden Euro. Werfen diese Anlagen dann die prognostizierten Renditen nicht ab, müssen die Versicherer ihre PKV- Tarife neu kalkulieren, so will es der Gesetzgeber. Die Folge: Die Beiträge steigen.

Im Gesundheitsbereich gibt es zudem zwei weitere große Kostentreiber: steigende Lebenserwartung und teure medizinische Innovationen. “Das führt dazu, dass die Kosten im Medizinsektor schneller steigen als die allgemeine Inflation”, sagt Sebastian Ewy, Senior Analyst der DFSI Ratings GmbH. “Und all das muss die PKV auffangen.” Das geht jedoch nur über die Beiträge. Denn anders als in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist es in der PKV nicht möglich, Leistungen zu streichen. Denn die Leistungen sind in jedem Tarif dauerhaft festgelegt.

“Alle, die sich erstmals privat krankenversichern wollen oder die planen, ihren privaten Krankenversicherer zu wechseln, sollten sich daher ausführlich über die finanzielle Substanzkraft und die Qualität ihres favorisierten Krankenversicherers informieren”, rät Versicherungsexperte Ewy. “Denn die Höhe der zu zahlenden Beiträge hängt auch von der Substanzkraft des Anbieters ab.” Diese Kennzahl gibt wichtige Hinweise darauf, wie wahrscheinlich es ist, ob ein Versicherer auch in Zukunft stabile oder moderat steigende Beitragssätze bieten kann.

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Laura Jahn

Von Laura

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