Do. Apr 18th, 2024

Münster (ots)

Banken kommt zentrale Rolle in der grünen Transformation zu | Konkrete Ziele und transparente Zahlen fehlen oftmals | Messung von Treibhausgasemissionen in Bankportfolios noch am Anfang

Europas Banken kommt bei der grünen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft eine zentrale Rolle zu. Investoren, Regierungen, Aufsichtsbehörden und nicht zuletzt Kunden erwarten, dass die Institute nicht nur Finanzierer des grünen Wandels sind, sondern auch Berichterstatter über Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) sowie Verbündeter in der Umstrukturierung. Für das Profil einer Bank sind dabei weniger die im eigenen Geschäftsbetrieb verursachten Emissionen (Scope 1 und 2) wichtig. Entscheidend sind vielmehr die THG-Emissionen des Bankportfolios, z. B. aus dem Kreditgeschäft, der Institute. Für Banken wird es notwendig, über den eigenen Pfad hin zu einem möglichen “Netto-Null”-Portfolio zu entscheiden. Vor diesem Hintergrund mangelt es vielen Instituten immer noch an konkreten Zielen und transparenten Messzahlen. Nur wenige Banken haben ihre Ziele auf dem Weg zur “Netto-Null” festgelegt oder halten sie bereits nach. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Edition der European Banking Study (EBS) von zeb. Der Spezialist für die Beratung der Europäischen Bank- und Versicherungsindustrie hat sich zum zweiten Mal in diesem Jahr mit der Frage beschäftigt, wie Banken in Europa den Weg der grünen Transformation mit ihren unterschiedlichen Portfolios erfolgreich einschlagen können.

Dr. Dirk Holländer, zeb-Senior-Partner und Mitautor der Studie, führt aus: “Die frühzeitige Messung der Emissionen in den Bankportfolios sowie konkrete Pläne für ihre Reduzierung innerhalb der nächsten Jahrzehnte sind die zentralen Herausforderungen für Europas Finanzinstitute auf ihrem Weg zur ‘Netto-Null’. Den bisherigen Ankündigungen müssen jetzt konsequente Taten folgen.”

Messung von Emissionen in Bankportfolios steht am Anfang

Im Detail zeigt die aktuelle Edition der European Banking Study: Nur manche Banken legen ihre Ziele konkret fest und noch weniger Banken gewähren handfeste Einblicke in die THG-Emissionen ihres Kreditportfolios. Die Studienautoren haben deshalb in umfangreichen Analysen auf Basis extern verfügbarer Daten einen Ansatz entwickelt, um die finanzierten THG-Emissionen der 50 größten europäischen Banken erstmals schätzen zu können. Er basiert auf dem Grundprinzip, dass den Banken anteilig nur diejenigen Emissionen ihrer Kreditnehmer zugerechnet werden, die sie auch z. B. über individuelle Kredite finanziert haben. Zwei Faktoren sind dabei für eine Bank wichtig: die Größe des Portfolios und die Emissionsintensität, d. h. die THG-Emissionen pro 1 Euro Kredit, die durch den Wirtschaftssektor und das Land, in das der Kredit fließt, getrieben werden. Diese initiale Vermessung der Portfolios ist insofern entscheidend, da sie den bisher nicht gemanagten Startpunkt für alle weiteren Maßnahmen und Aktivitäten der Institute darstellt.

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Laura Jahn

Von Laura

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