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(Bennewitz, 16.03.21)

2020 war in vielerlei Hinsicht kein leichtes Jahr. Während die Pandemie weltweit Einzug hielt und die Menschen beschäftigte, dämpfte die wirtschaftliche Krise die getätigten ausgehenden Anrufe vieler Unternehmen. Auch unerwünschte Anrufe waren davon betroffen. Seit der Lockdown-Phase im Frühjahr 2020 reduzierten sich die gemeldeten Spamanrufe im Vergleich zum Vorjahr. Trotz des Rückgangs lagen die Beschwerden von unerwünschten Anrufen in Deutschland weiterhin auf hohem Niveau.

Die Verbraucherschutzplattform www.tellows.de veröffentlicht in ihrem Jahresbericht 2020 die Entwicklung von Telefonspam und Betrugsmaschen in Deutschland. Wie in den letzten Jahren wurden auch 2020 die meisten unbekannten Telefonnummern als Werbeanrufe eingestuft und bildeten neben Telefonterror und Gewinnspielen die Spitze der unliebsamen Rufnummern.

Betrugsanrufe von bekannten Unternehmen

Fast ein Drittel der Deutschen wurden regelmäßig von Telekommunikationsunternehmen wie Vodafone, Telekom oder Mobilcom per Telefon kontaktiert. Jedoch kam es dabei sehr häufig zu Betrugsfällen, bei denen sich der Anrufer als angeblicher Mitarbeiter einer Mobilfunk-Firma ausgab. Bei über 70 Prozent aller gemeldeten Telefonnummern von angeblichen Vodafone-Mitarbeitern waren die tellows Nutzer überzeugt, dass es sich um Betrüger handelte, die sich als Vodafone-Mitarbeiter ausgaben, um an persönliche Daten zu kommen. Die meisten Anrufe aus dieser Branche wurden daher als unerwünscht wahrgenommen. 

Neben Telekommunikationsdienstleistern waren Energieversorger und Umfrageinstitute 2020 unter den Top-Branchen mit negativen Meldungen zu gemeldeten Rufnummern. Zusammen repräsentierten sie über 50 Prozent aller unbekannten Telefonnummern in Deutschland, die aus den Top-Branchen anriefen.

Auch Finanzunternehmen besaßen mit einem Anteil von 7,9 Prozent in Deutschland ein hohes Anrufaufkommen, das häufig als unerwünscht wahrgenommen wurde. Über die Hälfte aller gemeldeten Telefonnummern wurden Mitarbeitern der Sparkasse, Santander Bank oder der Deutschen Bank zugeordnet.

Energieanbieter sind auf Zählerdaten aus

Schon lange sind Anrufe von angeblichen Stromanbietern unbeliebt. Wenn es darum geht einen günstigeren Vertrag vorzustellen oder die Vertragsdaten „abzugleichen“, sind die Anrufer hartnäckig. Auch 2020 wurden vermehrt unseriöse Anrufe gemeldet, die von unbekannten Unternehmen, aber auch angeblichen Mitarbeitern aus renommierten Unternehmen stammten. Häufig sind die Anrufer auf die Zählernummer aus, um den Vertrag des Kunden eigenständig zu ändern. 

Die Betrugsmasche von angeblichen Microsoft-Support Mitarbeitern bediente sich auch im letztem Jahr großer Beliebtheit. 36 Prozent aller gemeldeten Tech-Support Telefonnummern wurden angeblichen Microsoft-Mitarbeitern zugeordnet. Diese wurden von den Nutzern überwiegend negativ eingestuft. In vielen Fällen handelte es sich auch hier um Betrugsfälle.

Positive Bilanz für Versanddienstleister Amazon

Informationen zum Benutzerkonto oder der Sendung wurden direkt vom Kundenservice wie Amazon, DHL oder Hermes per Telefon durchgeführt. Nur fünf Prozent aller Telefonnummern wurden den Transportdienstleistern zugeschrieben. Diese Telefonanrufe wurden jedoch in 90 Prozent der Fälle positiv wahrgenommen und als erwünscht eingestuft.

Weniger Spamanrufe als im Vorjahr

Der weltweite Ausbruch des Corona-Virus hatte enorme Auswirkungen auf den Telefonspam in Deutschland. Nur zu Beginn des Jahres wurden mehr Spamanrufe gemeldet als im Vorjahr. Mit dem ersten Lockdown im März 2020 sank die Anzahl der unbekannten Anrufe deutlich und lag bis zum Ende des Jahres unter dem Niveau von 2019. Dieser Rückgang bedeutet allerdings nicht, dass es 2020 weniger Betrugsversuche gab.

Auf Grundlage der Corona-Pandemie wurden sogar neue Betrugsmethoden entwickelt, die die Ängste der Menschen ausnutzten. Von gefälschten Anrufen vom Gesundheitsamt bis hin zu angeblich an Covid-19 erkrankten Verwandten, die umgehend Geld für eine Behandlung benötigen, war alles dabei.

tellows Anruferkennung für das Festnetz und Smartphone

Die Community von tellows trägt täglich dazu bei, dass tausende aktuelle Rufnummern auf Seriosität geprüft werden können. Mit der Mission, unbekannte Anrufe zuverlässig zu identifizieren und vor dubiosen Anrufern zu warnen, entwickelte tellows Lösungen für das Festnetz und das Smartphone.

Zur Erkennung von unbekannten Anrufen auf dem Heimtelefon bietet tellows eine Anruferkennung für FRITZ!Box-Router an. Unseriöse Telefonnummern, die bereits von der Community gemeldet wurden, werden als Blackliste importiert und ermöglichen eine Anruferkennung und Blockierung. Die Festnetzlösung ist sowohl im Online-Shop als auch auf Amazon erhältlich. Die tellows Apps für Android und iOS identifizieren Anrufe auf dem Smartphone. Neben der Rückwärtssuche können Nutzer ihre eigene Blackliste pflegen und auf die Community-Sperrliste zugreifen.

Datengrundlage des Jahresberichts

Für den Bericht wurden Daten im Zeitraum Januar bis Dezember 2020 untersucht. Die betrachteten Rufnummern wurden mit dem tellows Score (1 – seriös bis 9 – unseriös) kategorisiert. Dieser gibt die Risikoeinschätzung einer Telefonnummer an. Je höher der Score, desto unseriöser ist der Anrufer. Die weltweite Betrachtung umfasst die größten Märkte von tellows. Es wurden die Top-Branchen sowie die Anzahl der gemeldeten Rufnummern untersucht, nicht die Anzahl der insgesamt verursachten Anrufe durch die Telefonnummern. Die Branchenbetrachtung berücksichtigt nur Nummern bei denen tellows Nutzer einen Firmennamen zugeordnet haben.

Für redaktionelle Anfragen, Auskunft zum Jahresbericht und den tellows Daten wenden Sie sich bitte per Mail an die tellows Redaktion.

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