Fr. Mrz 29th, 2024

Was hindert Regenwürmer um die Hand der Angebeteten anzuhalten – und warum meiden Elfen das Land der Elefanten?
In welchen Abgrund führt die Diät einer Weihnachtsgans – und worin kann die eigentliche Bedeutung des Wortes „Beischlaf“ liegen?
Volker Maaßen – seines Zeichens „Silbendrechsler“ im Stil der Neuen Frankfurter Schule – gewährt durch „Lyrik in Gänsefüßchen“ einen unterhaltsamen Einblick in das thematisch höchst facettenreiche und in lyrische Form gegossene Inventar seiner umfangreichen Silbenbibliothek.
Nach dem Motto „kurz und bündig“ begegnen dem arglosen Leser – humoristisch, ironisch, tabubrechend, oder auch ernst metaphorisch – überraschende und durchaus die Wahrnehmung verändernde Gedankenanstöße des Verfassers.
Erfahren Sie in variierenden Reimformen Erhellendes über Ansichten eines Krokodils zum Thema „Pragmatismus“, Störeffekte von Asteroiden beim Küssen, die Hintergründe der unabdingbaren Notwendigkeit des „Einen“ und des „Anderen“ – wie auch amouröses Geschehen im Seniorenheim …
Viel Vergnügen mit „Lyrik in Gänsefüßchen“!

Zum Buch geht es hier:
https://www.karinaverlag.at/p/lyrik-mit-gansefuschen/

Produktinformation:
Taschenbuch: 142 Seiten
ISBN-10: 3964431028
ISBN-13: 978-3964431028

Leseprobe:
Damals war ich wohl etwas überfordert, als die Hormone durch meinen unvorbereiteten Körper tobten und ihren Ausdruck in meiner Sprache suchten. Wie erregte es mich, wenn die von mir damals Angebetete mit wogendem Busen auf mich zukam!
Zu der Zeit hatte ich allerdings noch ganz andere, wohl auch vulgäre, Benennungen, aber kaum Erfahrung, was den Umgang mit diesem wunderbaren Körperteil betraf. Wenn sie sich dann aber näherte, vielleicht auch die Augen schüchtern senkte, wurde die Stimme meiner Sprache so leise, dass sie sich nur noch in Poesie ausdrücken konnte, nicht gerade mit Worten wie „Herz und Schmerz“, darüber war ich schon hinaus, aber romantisch wie „Rosen und kosen“ durfte es schon sein, oder auch mal „Brust“ – bei der war ich ja gerade schon – und „Lust“.
Solch Reime passten zu meiner „poetischen“, aber noch ungeordneten Stimmung. Dann aber vergaß ich nahezu über Nacht die Suche nach Reimen.
Mein Protest gegen jeden und alles, was zehn Jahre und älter als ich war, ließ sich nur noch in freier Lyrik herausschreien; schließlich waren es ja fast schon die 68er-Jahre: Gottfried Benn mit seinem besoffenen Bierfahrer, dem er statt des Herzens die Aster neben die Holzwolle in den Brustkorb zurücklegte (in „Kleine Aster“, 1912), den konnte ich sicher noch toppen, so meine überhebliche Selbstüberschätzung.
Na ja, als dann doch wieder ein wenig die Romantik zu mir zurückkehrte, brach für mich die wahre Dichtkunst auf, mit der ich die Welt zu erobern gedachte. Allerdings war die aber für meinen Deutschlehrer ebenso unverständlich wie Ingeborg Bachmann mit ihrer „auf Widerruf gestundete[n] Zeit“.
„‘Auf Widerruf gestundete Zeit`, das sprengt doch jede traditionelle Bildwelt“, meinte er, der schon lange vor dieser Zeit entnazifiziert war und dennoch von mir wünschte, ich sollte gerne mal wieder ein paar „Windhunde“ oder vielleicht „Kruppstahl“ in meine Gedichte einbringen – oder mindestens eine spannende Handlung einfügen.
„Wie wäre es denn mit so was wie Theodor Fontanes „John Maynard“, der mit seinem brennenden Boot über den Erie See brettert, oder besser noch, schon weil er Deutscher ist, Otto Ernsts „Nis Randers“, der einen Mann aus dem brennenden Schiff rettet und dann seiner Mutter ausrichten lässt: „Sagt Mutter `s ist Uwe“.
Mein Lehrer schien wohl auch bei der Reichsmarine gewesen zu sein. Ich hatte mich natürlich meinem Lehrer widersetzt; es waren ja, s.o., fast schon die 68er-Jahre.
Als ich dann zur Freude meiner Eltern einen ehrbaren und vor allem geldbringenden Beruf ergriff, landeten etwa 300 Gedichte mit freien Reimen auf dem Berliner Müll. In Berlin war es dann aber auch, wo ich Wolf Biermann, Manfred Krug, aber für mich prägend Robert Gernhardt traf.
Über drei Tage lang oder eher drei Abende oder noch eher durch drei Nächte hindurch führte mich Gernhardt in die Geheimnisse der komischen Lyrik ein. Von nun an hatte mich erneut das Dichtfieber gepackt und ich übte mich in der nächsten Zeit im Stil der Neuen Frankfurter Schule.
Dazu gehörte, dass die Gedichte einen strengen Reim und Rhythmus aufweisen mussten. Und um gar nicht erst Gefahr zu laufen, dass diese Gedichte ins Leiern kamen, mussten sie natürlich kurz sein …
© Volker Maaßen

Bild © mit freundlicher Genehmigung von Martin Urbanek, Spaß und Lernen
http://www.spass-und-lernen.com/

Firmeninformation:
Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal.
Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy” wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
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Kummer

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