Do. Apr 25th, 2024

Vevey (ots) –

Nestlé hat heute einen neuen Plan zur Bekämpfung der Risiken von Kinderarbeit in der Kakaoproduktion bekannt gegeben. Zentraler Bestandteil ist ein innovatives Programm zur Einkommenssteigerung, das die Lebensgrundlage der Familien im Kakaoanbau verbessern und gleichzeitig regenerative Anbauverfahren und die Gleichstellung der Geschlechter fördern soll. Die Bauernfamilien erhalten einen direkten finanziellen Anreiz für bestimmte Tätigkeiten, wie zum Beispiel für die Anmeldung der Kinder in der Schule oder für den Baumschnitt. Der neue Plan unterstützt zudem die Transformation der globalen Kakaobeschaffung von Nestlé hin zu einer vollständigen Rückverfolgbarkeit und der ausschließlichen Verwendung von zertifizierten Kakaoprodukten. Das Unternehmen weitet seinen Einsatz für Nachhaltigkeit im Kakaoanbau aus und plant, bis 2030 insgesamt CHF 1,3 Milliarden zu investieren. Dies ist das Dreifache der aktuellen jährlichen Investitionen.

Das Programm zur Einkommenssteigerung bietet einen neuartigen Ansatz, um die Farmer:innen und ihre Familien beim Übergang zu einem nachhaltigeren Kakaoanbau zu unterstützen. Die Anreize fördern Handlungen und landwirtschaftliche Praktiken, welche darauf abzielen, die soziale und wirtschaftliche Resilienz im Laufe der Zeit stetig zu verbessern. Mit dem neuen Ansatz von Nestlé werden im Kakaoanbau tätige Familien nicht nur für die Quantität und Qualität der von ihnen produzierten Kakaobohnen belohnt, sondern auch für ihren Einsatz für die Umwelt und das lokale Gemeinwohl. Nestlé entrichtet diese finanziellen Anreize zusätzlich zu den Prämien, welche das Unternehmen im Rahmen der Regierungsprogramme von Côte d’Ivoire und Ghana entrichtet oder bereits freiwillig für zertifizierten Kakao anbietet. Der Kakao wird nach dem Rainforest Alliance Sustainable Agriculture Standard unabhängig geprüft und fördert das Wohlergehen der Farmer:innen und der lokalen Gemeinden in sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht.

Die Kakaoanbauer stehen vor großen Herausforderungen. Dazu gehören die weit verbreitete ländliche Armut und zunehmende Klimarisiken, aber auch der fehlende Zugang zu Finanzdienstleistungen und grundlegender Infrastruktur wie Wasser, Gesundheitsversorgung und Bildung. Diese komplexen Faktoren tragen zum Risiko von Kinderarbeit auf Familienbetrieben bei. Gemeinsam mit Partnern, einschließlich der Regierungen, schärft die neue Initiative den Blick für diese zentralen Ursachen von Kinderarbeit. Nestlé kann sich dabei auf Erfahrungen aus einem vielversprechenden Pilotprogramm abstützen.

“Wir wollen den im Kakaoanbau tätigen Familien noch mehr konkrete, zukunftsorientiere Unterstützung bieten und ihnen bei der allmählichen Schließung der Einkommenslücke helfen, insbesondere in Regionen mit weitverbreiteter Armut und knappen Ressourcen”, sagte Mark Schneider, CEO von Nestlé. “Dabei können wir auf unseren langjährigen Erfahrungen in der nachhaltigen Beschaffung von Kakao aufbauen. Wir werden weiterhin Kinder beim Schulbesuch unterstützen, die Rolle der Frauen stärken, die Anbaumethoden verbessern helfen und den Zugang zu finanziellen Mitteln erleichtern. Gemeinsam mit Regierungen, NGOs und anderen Akteuren der Kakaobranche können wir zur Verbesserung der Lebensbedingungen im Kakaoanbau beitragen. Gemeinsam können wir Kindern die Chance geben, in einer sicheren und gesunden Umwelt zu lernen und aufzuwachsen.”

Finanzielle Anreize zur Steigerung der Einkommen

Das Programm belohnt Praktiken, die zur Ertragsteigerung und Erschließung neuer Einkommensquellen beitragen. Diese sollen die Lücke zu einem existenzsichernden Einkommen schließen helfen und Kinder schützen. Durch die Anwendung dieser Praktiken können die Familien in den ersten zwei Jahren des Programms jährlich bis zu CHF 500 an Anreizzahlungen erhalten. Der zu Beginn höhere finanzielle Anreiz soll die Umsetzung guter landwirtschaftlicher Praktiken beschleunigen und eine anhaltende Wirkung einleiten. Wenn das Programm erste konkrete Ergebnisse zeigt, wird die Zahlung auf CHF 250 festgesetzt. Da diese Zahlung nicht an die Menge des verkauften Kakaos gebunden ist, stellt sie gerade für Klein-Farmer:innen eine bedeutsame Unterstützung dar und lässt niemanden außen vor. Entgegen der üblichen Praxis berücksichtigt das Programm auch die Partnerin eines Bauers, die sich traditionellerweise um die Haushaltsausgaben und die Kinderbetreuung kümmert. Durch die Aufteilung der Zahlungen zwischen den beiden Partnern trägt das Programm zur Stärkung der Rolle der Frau und zur Förderung der Geschlechtergleichstellung bei. Beispiele für finanziell geförderte Maßnahmen sind:

Die Zahlungen werden über eine sichere mobile Datenübertragung getätigt, welche die Nachverfolgung der Geldströme von den Nestlé Lieferanten bis zum Empfangsberechtigten gewährleistet. Da die Liquidität während des gesamten Jahres häufig eine Herausforderung darstellt, erfolgen die Zahlungen dann, wenn sie am dringendsten benötigt werden. Laut Rückmeldungen von Farmer:innen zählen hierzu der Zeitraum des Schulstarts sowie der Zeitraum vor der Regenzeit. Unabhängige Organisationen, darunter die International Cocoa Initiative und die Rainforest Alliance, werden gemeinsam mit Nestlé die Teilnahme überwachen.

Unterstützung der Farmer:innen bei der Umsetzung nachhaltiger, skalierbarer Maßnahmen

Aufbauend auf den positiven Ergebnissen eines ersten Pilotprojekts im Jahr 2020 mit 1 000 Farmer:innen in Côte d’Ivoire wird Nestlé das Programm 2022 auf 10 000 Familien in dem Land ausweiten, bevor es 2024 in Ghana eingeführt wird. Danach werden die Ergebnisse dieser Testphase ausgewertet und erforderliche Anpassungen vorgenommen, um bis 2030 alle Familienbetriebe in der globalen Kakaolieferkette von Nestlé zu erreichen.

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Laura Jahn

Von Laura

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