Fr. Apr 19th, 2024

Köln. (ots)

Der Philosoph und Risiko-Ethiker Julian Nida-Rümelin warnt vor den schwerwiegenden Folgen der Krise für die Gesellschaft in den nächsten Jahren: “Die Spaltung wird tiefer”, sagt er in der neuen Folge des Podcasts “Die Wochentester” von “Kölner Stadt-Anzeiger” und “RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)”. “Und deswegen kann ich solche Sprüche nicht hören wie “Eure Großeltern mussten in den Krieg und von Euch fordert man ja nur, zuhause zu bleiben.” Diese Botschaft ist gegenüber denjenigen zynisch, die ihre wirtschaftliche Existenz und ihren Job verlieren oder auch psychisch destabilisiert werden.”

Die Einschränkung der Grundrechte in der Pandemie treibt den Philosophen, der unter SPD-Bundeskanzler Gerhard Schröder Kulturstaatsminister war und Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München lehrt, besonders um: “Wir müssen sehr aufpassen, dass der Lebensschutz nicht alle anderen Grundrechte erstickt.” Nida-Rümelin kritisiert im Gespräch mit den Moderatoren Wolfgang Bosbach und Christian Rach scharf, dass wichtige Möglichkeiten, die Krise in den Griff zu bekommen, gescheitert sind: “Wir haben eine Corona-App in Deutschland installiert, die den Gesundheitsämtern bei der Nachverfolgung nichts nützt, obwohl es ein Leichtes wäre, diese Nachverfolgbarkeit mit digitalen Tools sicherzustellen.” Wenn Grundrechte derart eingeschränkt würden wie derzeit, “dann müssen wir auch darüber reden, dass Gesundheitsämter über Ortungsdaten verfügen. Ich bin der Meinung: Das sollten wir akzeptieren, obwohl ich sehr für Datenschutz bin.”

Das vollständige Gespräch mit Julian Nida-Rümelin hören Sie im Podcast “Bosbach & Rach – Die Wochentester” ab Freitag, 7 Uhr auf ksta.de/wochentester und rnd.de. Der Podcast mit Wolfgang Bosbach und Star-Koch Christian Rach ist außerdem abrufbar über Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music, Audio Now, Deezer und Podimo.

Pressekontakt:

Kölner Stadt-Anzeiger
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Telefon: 0221 224 2080

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