Do. Apr 25th, 2024

Hannover (ots) – Mit gestrigem Datum zeigte sich Kultusminister Tonne weitgehend zufrieden mit dem Ablauf des ersten Schultages nach den verlängerten Weihnachtsferien. [1] Die PIRATEN Niedersachsen widersprechen dem damit gezeigten Bild nachdrücklich.

“Wenn Kultusminister Tonne es so darstellt, als wäre der teilweise im Distanzunterricht [2] durchgeführte gestrige erste Schultag alles in allem tutti paletti gewesen, fragt man sich sofort, wen er mit dieser Desinformationspolitik hinters Licht führen will. Denn wie eine etwas genauere Betrachtung zeigt, liefen die digitalen Unterrichtseinheiten alles andere als geordnet ab. [3]

Umso verlogener ist es, nun so zu tun, als hätte man seine Hausaufgaben gemacht und die Lernenden wie Lehrenden nicht ins kalte Wasser geworfen. Nein, im Gegenteil, da ist noch unendlich viel zu tun. Ob das aber mit einem Kultusminister möglich ist, der Probleme lieber zu kaschieren versucht, als zu beheben, ist mehr als zweifelhaft. Aber Ministerpräsident Weil scheint unfähig zu sein, den Geist, den er für dieses Amt rief, wieder loszuwerden.

Dabei hätte er hier nicht einmal die Probleme, die der bayerische Ministerpräsident Söder bei der Entlassung seines Kultusministers hat. [4] Vielleicht ist das der Grund, weshalb er nicht einmal so tut, als würde er das Versagen von Grant Hendrik Tonne noch gutheißen,” kritisiert Thomas Ganskow [5], Vorsitzender der PIRATEN Niedersachsen und deren Spitzenkandidat zur Bundestagswahl 2021 [6] scharf.

Digitalisierung verschlafen

Bruno Adam Wolf, politischer Geschäftsführer der PIRATEN Niedersachsen und Vorsitzender im Schul- und Bildungsausschuss der Landeshauptstadt Hannover dazu::

“Fakt ist, dass die Digitalisierung im Bildungsbereich die letzten 20 Jahre als unwichtig ignoriert wurde bzw. mit Absicht keine Mittel dafür eingesetzt. Frei nach dem Motto, einige Schulen sind mehr schlecht als recht und ohne übergreifenden Plan ans Internet angeschlossen [7], da muss man wohl nichts mehr machen, die “Schulen können das ja gut selber”.

Aber viel schlimmer, seit der “ersten Welle” ist nicht wirklich etwas passiert zur Verbesserung der Situation – und das trotz Digitalpakt, Medienentwicklungsplänen und Initiativen des Lehrpersonals! Auch haben wir eine starke und kompetente Elternschaft, aber auch die ist inzwischen schwer demotiviert. Die doch recht lange Zeit der Erholung im Sommer 2020 bis zum Spätherbst, als die Pandemie in ihre zweite heiße Phase trat, wurde fast bis gar nicht genutzt. Dabei wurden alle verheerenden Vorhersagen für den Herbst erfüllt und seitdem immer mehr übertroffen!

Wenn jetzt der Anbieter von iServ zynisch die Überlastung darauf zurückführt, dass sich alle Nutzer um 8 Uhr angemeldet haben [8], dann hat er wohl vergessen, dass das die übliche Zeit für den Schulbeginn ist. Darauf muss die Technik dann auch abgestellt sein. Das hätte auch das Ministerium bei der Beauftragung wissen müssen. Hier hat sich nunmehr erwiesen, dass die Zeit der verlängerten Ferien in viel zu geringem Maße dafür genutzt wurde, schnellstens alles Notwendige in der technischen und vor allem personellen Ausstattung zu erarbeiten.

Doch weder ist es mit Schulungen der Lehrkräfte voran gegangen noch mit dem Ausbau der Technik. Aber das war aufgrund der unsäglich verhindernden bürokratischen Abläufe in der Landesregierung und den Kommunalverwaltungen ein Schuss in den digitalen Ofen. [9] [10]”

Geteilter Unterricht kein (All)heilmittel

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Laura Jahn

Von Laura

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