Do. Apr 25th, 2024

Zivilstreife hat den richtigen Riecher – Betrüger ging ins Netz

A5/Pohlheim: Zur Kontrolle eines schwarzen PKW entschlossen sich Zivilfahnder am Donnerstagnachmittag (10.6.), als der Wagen bei Fernwald auf die A5 auffuhr. Sie lotsten den Passat auf den Parkplatz Limes-West und trafen am Steuer einen 24-jährigen aus Nordrhein-Westfalen an.
Es zeigte sich, dass der Mann in der Vergangenheit bereits polizeilich in Erscheinung trat. Wegen Betrugsdelikten und Wucher war er schon mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
Im verwahrlosten Fahrzeug fanden sich Rechnungsblöcke und Arbeitsutensilien, außerdem ein EC-Kartenlesegerät, ein Teleskopschlagstock, mehrere Goldketten und auch eine Kreditkarte von einem Mann aus Münster.
Alles Gründe, genauer hinzuschauen.

Kriminalistischer Spürsinn bringt Betrug zutage

Die Fahnder schauten sich das Klemmbrett mit den Rechnungsvordrucken an und hoben die Eindrücke der letzten Eintragungen hervor. Der Eintrag stammte von einem Auftrag kurz zuvor in Fernwald.
Die Polizisten kontaktierten die arglose Rentnerin. Sie bestätigte die Beauftragung eines Kammerjägers, um die Mäuse in ihrem Garten zu entfernen. Der Mann habe in etwa einer halben Stunde eine Flüssigkeit in Mauselöscher gespritzt und dafür 700 Euro verlangt. Diesen Betrag habe sie auch sofort über das Kartenlesegerät begleichen müssen.
An den Dienstleister sei ihr Sohn über das Internet gekommen. Die seriös anmutende Seite habe eine Handynummer als Kontakt enthalten, über die er den Kontakt hergestellt habe.
Die Leistung des beauftragten Mäusejägers war offenbar wenig erfolgversprechend ausgeführt und ihr Geld nicht wert.
Die Ermittler leiteten ein Verfahren wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Betruges gegen den 24-Jährigen ein.
Ob er auch für eine betrügerische Rohrreinigung für 1200 Euro am gleichen Abend in Bad Vilbel verantwortlich ist, werden weitere Ermittlungen zeigen. Personen- und Fahrzeugbeschreibung lassen dies zumindest vermuten.

Goldketten oder “Autobahngold”?

Die im Fahrzeug aufgefundenen Ketten sind goldfarben. Ob es sich dabei tatsächlich um solche aus Edelmetall handelt und wie hochwertig sie wirklich sind, werden weitere Untersuchungen ergeben.
Betrüger nutzen häufig Billigware und bieten sie zum Kauf zu überhöhten Preisen an.
Auch geben sie oft an, sich in einer Notsituation fern der Heimat zu befinden, z.B. dringend Tanken zu müssen, um nachhause zu gelangen.
Sie tauschen mit gutmütigen Bürgern Schmuck gegen Bargeld. In der Regel entspricht der Wert des sogenannten “Autobahngoldes” letztlich nicht dem überlassenen Bargeldbetrag.
Bislang sind der Polizei in der Wetterau keine Straftaten mit “Autobahngold” Anfang/Mitte Juni bekannt geworden, weshalb dem Westfalen auch nichts diesbezüglich vorgeworfen werden kann. Damit mit dem Schmuck auch in Zukunft niemand betrogen werden kann und zu Ermittlungszwecken, wurden auch die Ketten sichergestellt.

Weitere Ermittlungsverfahren und Verdachtsmomente

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