Sa. Apr 20th, 2024
Hannover (ots) – Mit einem feierlichen Festakt hat die Polizeidirektion Hannover am Montag (25.02.2019) die Ausstellung “Freunde – Helfer – Straßenkämpfer. Die Polizei in der Weimarer Republik” eröffnet. Sie ist noch bis Ende März für die Öffentlichkeit zugänglich. Bereits am Donnerstag, 28.02.2019, beginnt die Vortragsreihe zur Ausstellung.

“Die Geschichte der Polizei in der Weimarer Republik zeigt, wie wenig selbstverständlich demokratische Werte sind, wie rasch sie zerfallen können und Gegner der Republik, antiliberale, autoritäre und demokratiefeindliche Kräfte die Oberhand gewinnen können. Wir wissen, dass Geschichte sich nicht wiederholt. Doch Erinnerung kann den Blick schärfen für neue Anfechtungen unserer freiheitlichen liberalen Demokratie”, sagte Dr. Gabriele Andretta, Präsidentin des Niedersächsischen Landtags.

Und das zeigt auch die Ausstellung: In der Weimarer Republik entstanden neue Vorstellungen, wie eine Polizei sein sollte. Man wollte durch verschiedene Reformen eine bürgernahe, hilfsbereite Polizei schaffen. Es wurde versucht, das schlechte Ansehen aus der Kaiserzeit abzustreifen und das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei zu stärken. Doch wie schnell sich ein solcher Anspruch in der täglichen Wirklichkeit verlieren kann, das zeigt die Geschichte: Blutige Straßenkämpfe zwischen politischen Gegnern zersetzten die junge Demokratie. Die Polizei wurde durch Gewalt gefordert und war nicht selten überfordert. 1933 kam das Ende der ersten deutschen Republik. “Auch wenn die Weimarer Republik damit zu Ende ging, für die Polizei hat sie ein bedeutsames Erbe hinterlassen, auf dem auch heute unsere Arbeit fußt – das Selbstverständnis einer demokratisch legitimierten und bürgernahen Polizei”, sagte Polizeipräsident Volker Kluwe. “Nicht zuletzt deshalb bietet der 100. Jahrestag der Gründung der Weimarer Republik auch für die Polizei Anlass genug, sich ihrer Wurzeln zu erinnern.”

Während der Eröffnungsfeier hat der Behördenleiter die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, nicht nur die Ausstellung zu besuchen, sondern auch an den Führungen und der Vortragsreihe teilzunehmen. Sie beginnt am Donnerstag, 28.02.2019, um 18:00 Uhr mit einem Vortrag von Dr. Dirk Götting (Polizeiakademie Niedersachsen, Polizeimuseum Nienburg). Der Titel lautet “Zwischen Reform und Holocaust – Die Polizei und das Scheitern der Weimarer Republik”. Interessierte können sich direkt in die Ausstellungsräume begeben. Die Teilnahme ist kostenlos. Da es sich um ein historisches Gebäude handelt, ist der Zugang über die Waterloostraße nicht barrierefrei.

Buchungsmöglichkeiten und Termine für Führungen und Informationsveranstaltungen werden rechtzeitig auf der Homepage der Polizeidirektion Hannover (Link: www.pd-h.polizei-nds.de/wir_ueber_uns/veranstaltungen) und in den Sozialen Medien (facebook, Twitter) der PD Hannover veröffentlicht. Für Fragen von Interessierten steht das Organisationsteam um Edda Wolff unter der Telefonnummer 0511 109-1052 oder per E-Mail an oea@pd-h.polizei.niedersachsen.de zur Verfügung.

Vorträge im Überblick

Zwischen Reform und Holocaust – Die Polizei und das Scheitern der Weimarer Republik Referent: Dr. Dirk Götting, PA und Polizeimuseum Nienburg Wann: Donnerstag, 28.02.2019, 18:00 Uhr Wo: Polizeidirektion Hannover, Waterloostraße 9, Hannover

SPD und Gewerkschaften in Hannover zwischen 1918 und 1933. Fragen an die Geschichte der hannoverschen Arbeiterbewegung

Referent: Dr. Peter Schulze Wann: Donnerstag, 07.03.2019, 18:00 Uhr Wo: Polizeidirektion Hannover, Waterloostraße 9, Hannover

Haarmann und die Gesundung der Altstadt – Leben und Tod zwischen den Weltkriegen. Oder wie die Sanierung des Ballhof-Viertels 1936-41; Nepper, Strezer und Schoresmacher vertrieb”

Referent: Dr. Sid Auffarth Wann: Donnerstag, 14.03.2019, 18:00 Uhr Wo: Polizeidirektion Hannover, Waterloostraße 9, Hannover

Sicherheit im Stadion am Beispiel von Hannover 96 Eine Bestandsaufnahme – mit einer historischen Komponente bis zurück in die 20er Jahre Referent: Sebastian Kurbach, Archivar bei Hannover 96 Wann: Donnerstag, 21.03.2019, 18:00 Uhr Wo: Polizeidirektion Hannover, Waterloostraße 9, Hannover

Kuratorenführung Referent: Dr. Dirk Götting, Polizeiakademie Niedersachsen Wann: Donnerstag, 28.03.2019, 15:00 Uhr Wo: Polizeidirektion Hannover, Waterloostraße 9, Hannover

Hinweis: Die Anzahl der Plätze ist begrenzt, eine Anmeldung aus diesem Grund erforderlich. Anmeldungen nimmt das Organisationsteam um Edda Wolff unter der Telefonnummer 0511 109-1052 oder per E-Mail an oea@pd-h.polizei.niedersachsen.de entgegen. Die Teilnahme an den Vorträgen ist kostenlos. Da Ausstellung und Vorträge in einem historischen Gebäude untergebracht sind, ist der Zugang nicht barrierefrei.

Rückfragen bitte an:

Polizeidirektion Hannover Thorsten Schiewe Telefon: 0511 -109 -1041 Fax: 0511 -109 -1040 E-Mail: pressestelle@pd-h.polizei.niedersachsen.de http://www.pd-h.polizei-nds.de/startseite/

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