Do. Apr 25th, 2024
Köln (ots) – Müßig zu fragen, welchen zivilisatorischen Entwicklungsstand Mitbürger erreicht haben, denen zur Freizeitgestaltung offenbar nichts Sinnvolleres einfällt, als Straßenbahnen mit Gegenständen zu bewerfen. Man fühlt sich an die tragische Romanfigur Don Quijote de la Mancha erinnert, die in wahnhafter Verkennung ihres Gegenübers mit eingelegter Lanze gegen Windmühlen anritt. Im Gegensatz zu den rücksichtslosen Angreifern, mit denen die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) immer wieder konfrontiert werden, hat zumindest diese traurige Gestalt auch sympathische Züge.

Wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt die Polizei Köln unter anderem nach einer solchen Attacke vom Freitagabend (28. April) in Dellbrück. Gegen 20.50 Uhr war der Fahrer (53) einer KVB-Bahn der Linie 18 an der Haltestelle Dellbrücker Hauptstraße losgefahren, Fahrtrichtung Thielenbruch. Unmittelbar danach wurde die rechte Seitenscheibe der Fahrerkabine von einer Bierflasche mit derartiger Wucht getroffen, dass Fenster und Wurfgeschoss knallend zersplitterten und der Innenraum mit Glassplittern übersät wurde. Der infolgedessen geschockte Bahn-Fahrer, der zunächst glaubte, beschossen worden zu sein, musste zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Das beschädigte Schienenfahrzeug wurde aus dem Verkehr gezogen. Ein Fahrgast (45) gab an, auf einem dortigen Spielplatz “Jugendliche” gesehen zu haben. Die Kripo Köln sucht dringend Zeugen.

Ebenso anlässlich eines weiteren, gleichgelagerten Vorfalls am Samstagabend (29. April) in Niehl. Im Bereich der Haltestelle Amsterdamer Straße wurde gegen 19.30 Uhr eine Bahn der Linie 13 zum Ziel von Steinewerfern. Zwei Fensterscheiben zerbrachen, in mindestens einem Fall drang einer der geworfenen Steine in das Fahrzeuginnere ein. Die Fahrgäste blieben durch Zufall unverletzt.

Zeugenangaben zufolge hatte eine Gruppe von vier Jugendlichen neben dem Gleiskörper gestanden und die Straßenbahn mit Steinen eingedeckt. Eine Kölnerin (28) beschrieb einen der Verdächtigen als “circa 1,70 Meter groß und etwa 17 Jahre alt”. Der Junge habe – wie seine Begleiter – dunkle, kurze Haare gehabt und sei zudem mit einer schwarz-gelben Daunenjacke bekleidet gewesen. “Die anderen drei Jugendlichen schätze ich auf 15-16 Jahre, einer davon trug ein weißes T-Shirt”, gab die Zeugin weiterhin zu Protokoll.

In beiden Fällen bittet die Kriminalpolizei Köln dringend um sachdienliche Hinweise unter Tel.-Nr. 0221 229-0 oder per E-Mail auf poststelle.koeln@polizei.nrw.de .(cg)

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Köln Pressestelle Walter-Pauli-Ring 2-6 51103 Köln

Telefon: 0221/229 5555 e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de

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