Fr. Mrz 29th, 2024

Heidelberg (ots) –

Putin sucht die Konfrontation, und zwar nicht, weil er sich bedroht fühlt, sondern, weil er den Westen als Feindbild braucht. Er braucht ihn, um von den Problemen im eigenen Land abzulenken: verbreiteter Armut, extremer sozialer Ungleichheit, endemischer Korruption. Nationalistische Stimmungen und eine permanente Alarmbereitschaft kommen ihm gerade Recht. Vermutlich hat Putin darauf spekuliert, dass der Westen nach seiner Kraftdemonstration einknickt und er nach ein paar Wochen nervöser Anspannung einen zumindest symbolischen Erfolg präsentieren kann – etwa einen Verzicht des Westens auf eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine.

Aber offenbar hat Putin die Entschlossenheit des Westens unterschätzt. Ein wirklicher Krieg ist nämlich auch nicht in seinem Interesse – die menschlichen und wirtschaftlichen Schäden wären immens und würden seine angekratzte Beliebtheit noch mehr beschädigen. Und der Westen hat sein Arsenal an harten Wirtschaftssanktionen noch gar nicht ausgepackt. Deshalb sollte auch Putin nach einem gesichtswahrenden Ausweg suchen, statt unerfüllbare Maximalforderungen aufzustellen.

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Rhein-Neckar-Zeitung
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Laura Jahn

Von Laura

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