Sa. Aug 10th, 2024

Tief – Geheimnisvolle Machenschaften in Wien
Unter dem Zuckerguss sprichwörtlicher Gemütlichkeit gärt in den Tiefen der Metropole Wien – im Labyrinth uralter, geheimer Katakomben – die jahrhundertealte, bis in die Gegenwart wirkende Fäulnis eines infamen Verbrechens …
Katrina, Sekretärin eines Anwaltsbüros, privat voller Hingabe dem Kopieren historischer Archivdokumente verfallen, wird zu ihrem Entsetzen nun als Zeugin eines grauenvollen Blutbades von den Mördern verfolgt.
Allmählich dämmert ihr, dass sowohl die Bluttat, als auch die gezielte Jagd auf sie, in dunklen Machenschaften einer längst vergangenen Epoche Wiens gründen – festgehalten auf einem ahnungslos kopierten Pergament.
Unter Lebensgefahr beginnt Katrina zu recherchieren …

Leseprobe aus dem Buch
Wenn der Stress bei meiner Arbeit wieder einmal so sehr auf mir lastet, dass Konzentration unmöglich wird, verlasse ich meinen Arbeitsplatz und begebe mich in die dunklen Gewölbe des Archives.
Meine Kollegen gewöhnten sich daran, dass ich nach einigen Arbeitsstunden etwas Bewegung benötige, weil mein bewegungshungriger Körper das ewige Sitzen auf Dauer nicht erträgt. Doch keiner von ihnen ahnt auch nur im Entferntesten, wohin mich meine Schritte bringen.
Das Büro befindet sich in einem sehr alten Haus, inmitten der Innenstadt Wiens, in einer sehr kleinen, schmalen Seitengasse der Kärntnerstraße. Alte, durchgetretene und gewundene Stufen im Treppen- haus. Der erste Stock, in dem sich mein Arbeitsplatz befindet, ist eigentlich der Dritte.
Ich schließe die Türe hinter mir, steige die Stufen hinab, Mezzanin, Hochparterre, Parterre, erstes Kellergeschoss, zweites Kellergeschoss, drittes Kellergeschoss – endlich da. Ein langer, schmaler und sehr schwach beleuchteter Gang windet sich zwischen holzverschlagenen Kellerabteilen. Auf dem Lehmboden hört man meine Schritte nicht. Niemals begegne ich hier unten jemanden. Alle fürchten sich vor den verwinkelten Tiefen des alten Wiens. Mir un- verständlich. Auch wenn um die Jahrhundertwende – neunzehnhundert – hier einige Morde stattfanden, so ist das schon sehr lange her. Inzwischen sind diese Bereiche mit Kameraüberwachung und Sicherheitstüren ausgestattet, was zumindest ein gewisses Ruhegefühl zulässt.
Endlich sehe ich die schwere Eisentür vor mir. Diese alten Akten müssen gut und sicher aufbewahrt sein. Es handelt sich um Dokumente – unersetzlich, einzigartig, und unwiederbringlich. Es existieren keine Kopien. Nur diese Originale. Der Raum selbst verfügt über eine spezielle Lüftungseinrichtung. Luftfeuchtigkeit, Sauerstoffgehalt – alles perfekt eingestellt, damit das wertvolle Lagergut nicht Schaden nimmt. Viele der hier lagernden Dokumente entstanden lange vor der Zeit der Digitalisierung unserer Welt. Von Hand geschrieben, für die Ewigkeit.
Natürlich ist es streng untersagt, dass auch nur eines der Schriftstücke diese Räumlichkeit verlässt. Zu groß ist die Gefahr, dass eines verloren geht oder beschädigt wird. Aber ich kann nicht anders. Ich muss einfach eines dieser Papiere mitnehmen.
Gierig gleiten meine Finger in das Fach des Jahres neunzehnhundertdrei. Das Papier, das ich ergreife, ist von hoher Qualität. Hergestellt, um Jahrhunderte zu überdauern. Die Schrift wohlgeschwungen, sehr schräg gestellt, die Buchstaben schmal und klein. Eine alte Schreibweise. Ausgesprochen interessant. Sehr schwer nachzuschreiben. Ein Anreiz für mich, eine Aufgabe. Mit einer raschen Bewegung lasse ich das Blatt in ein mitgebrachtes Kuvert gleiten. Verlasse dann den Raum, den Keller, beginne den Aufstieg über die ausgetretene Treppe, um wieder an meinem Arbeits- platz zu erscheinen. Das Schriftstück sicher unter meinem Pullover verborgen. Hoffentlich vergeht der Arbeitstag schnell. Ich muss sie schreiben, diese Zeilen, die sich in dem Kuvert verbergen. Muss die Gedanken und Gefühle des Schreibers spüren.
© Karin Pfolz

Mehr Infos: https://www.karinaverlag.at/products/tief-geheimnisvolle-machenschaften-in-wien-ein-thriller-von-karin-pfolz-hardcover/
Trailer

©byChristine Erdic

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Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
https://christineerdic.jimdofree.com/
https://literatur-reisetipps.blogspot.com/

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