Fr. Apr 19th, 2024

Sehnsüchtig erwartet, sprießen aktuell die zierlichen Schneeglöckchen im
Nationalpark Donau-Auen flächig aus dem Waldboden. Bei ihrer Verbreitung
spielen ungeahnte Helfer eine tragende Rolle.
Ihnen wird nachgesagt, sie seien die „geheime Weltmacht“, und in der Tat sind Ameisen
eine vielfältige, interessante Tierfamilie. Nahezu überall trifft man auf sie. Doch was haben
sie mit den beliebten, anmutigen Frühlingsboten zu schaffen, die bereits im Nationalpark
Donau-Auen erblühen?
Das Schneeglöckchen (Galanthus nivalis) blüht sehr früh im Jahr, seine hängende Blüte
schützt die Narben und Staubblätter im Inneren vor ungünstigen Witterungseinflüssen wie
Regen oder Schneefall. Nach der Bestäubung erschlafft der Blütenstiel, die Fruchtkapsel
bleibt direkt am Boden liegen.
Nun kommt es zur Bestechung: Die Samen besitzen ein speziell für Ameisen gebildetes,
fetthaltiges und wohlschmeckendes Anhängsel, genannt Elaiosom. Diesem können die
Insekten nicht wiederstehen, sie nehmen die köstliche Fracht mit und sorgen so fleißig für
die Verbreitung der Pflanze. Nicht nur in Wäldern, auch im Garten kann es so mit der Zeit
zu hübschen Schneeglöckchenteppichen „von Zauberhand“ kommen.
Für die Nationalparkgäste gilt: Lassen wir die Ameisen ihr Werk tun, das Ausgraben von
Schneeglöckchen ist untersagt. Ein kleines Handsträußchen an Blüten im Bereich der
Wege zu pflücken, ist gestattet. Besser aber, man belässt die Blumen überhaupt im
Auwald – und nimmt stattdessen Fotos und schöne Erinnerungen mit nach Hause. In der
Vase verwelken sie ohnedies viel zu schnell. Außerdem dienen sie gemeinsam mit
anderen Frühblühern den Bienen, ersten Faltern etc. als wichtige Nahrungsquelle.

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