Sa. Aug 24th, 2024

Frankfurt/Main (ots)

Die Dynamik auf den Investmentmärkten ist im dritten Quartal weiter spürbar gestiegen. Im Windschatten der fortschreitenden Pandemiebekämpfung, der beschleunigten Rückkehr in eine neue Normalität, die mehr persönliche Kontakte inklusive Reisetätigkeit erlaubt, und vor allem einer auf Erholungskurs bleibenden deutschen Wirtschaft ist das Investmentvolumen auf 39,4 Mrd. EUR im ersten Dreivierteljahr angewachsen. Das aktuelle Resultat liegt damit knapp 17 % über dem zehnjährigen Durchschnitt. Berücksichtigt man noch die Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten), die sich auf 21,4 Mrd. EUR summieren, beläuft sich das Gesamtvolumen auf knapp 61 Mrd. EUR. Dies zeigt die aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

“Im dritten Quartal hat die positive Marktdynamik aus dem Vorquartal ihre Fortsetzung gefunden und weiter Fahrt aufgenommen. Die Stimmung unter den Akteuren hat sich in den Sommermonaten nachhaltig aufgehellt und dies kommt im aktuellen Ergebnis von 39,45 Mrd. EUR deutlich zum Ausdruck”, erläutert Marcus Zorn, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. “Das Vorjahresergebnis, das ganz klar noch unter dem Einfluss des Rekordauftaktquartals von rund 18 Mrd. EUR stand, wurde nur um gut 5 % verfehlt. Das jüngste Resultat ist umso beeindruckender, da das letztjährige Ergebnis von überproportional großen Portfolio-Deals inklusive der TLG-Übernahme sowie weiterer M&A-Transaktionen geprägt war. Im langjährigen Vergleich wird offensichtlich, dass sich der Markt bereits jetzt wieder auf dem Niveau des starken Jahres 2017 bewegt. Das Vertrauen der Investoren in die deutschen Immobilienmärkte ist ungebrochen. Das vergleichsweise geringe Ausmaß des wirtschaftlichen Abschwungs im ersten Pandemiejahr 2020, die rasch einsetzende Erholung wie auch die insgesamt robusten und gesunden Nutzermärkte sind weiterhin gewichtige Argumente für ein Investment in Deutschland. Eine nachhaltige Flächennachfrage wird nicht nur im Logistiksegment, sondern allen voran auch im Bürosegment beobachtet, wo die Mehrzahl der Top-Standorte in den vergangenen Monaten ein deutliches Plus beim Flächenumsatz verzeichnen kann. Im Jahresschlussquartal dürfte der positive Trend seine Fortsetzung finden, denn trotz der aktuellen Lieferengpässe bei Vorprodukten, die besonders die deutsche Wirtschaft hart treffen, und trotz der im gesunkenen ifo-Index zum Ausdruck kommenden eingetrübten Stimmung der deutschen Unternehmer, sprechen vor allem die wirtschaftlichen Prognosen weiter für den Investitionsstandort Deutschland. Für das Jahr 2022 gehen die führenden Wirtschaftsinstitute von einer starken wirtschaftlichen Expansion aus. Die bereits für 2021 erhofften umfangreichen Nachholeffekte werden somit aller Voraussicht nach schlicht mit einigen Monaten Verzögerung eintreten”.

Büroinvestment unangefochtene Nummer 1 – Logistik erneut mit Spitzenergebnis

Weiterhin sind Büroimmobilien die unangefochtene Nummer 1 unter den Assetklassen. Das Investmentvolumen von gut 17,8 Mrd. EUR ist das viertbeste jemals registrierte Ergebnis und der Marktanteil von aktuell 45 % fällt erneut deutlich überdurchschnittlich aus. Die große Anzahl von Transaktionen (insgesamt mehr als 280) spiegelt dabei das Vertrauen der Anleger in dieses Nutzungssegment wider und zeigt, dass sie Büroimmobilien langfristig eine nachhaltige Schlüsselposition als Arbeitsort beimessen; als Ort, der kreativen wie auch informellen Austausch fördert und der ein Kernelement für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung ist. Ein eindrucksvolles Beispiel ist hierfür der im Buy Side-Mandat von BNP Paribas Real Estate begleitete Forward-Deal des Büroturms T1 in der Frankfurter Quartiersentwicklung Four durch die Allianz im Wert von rund 1,4 Mrd. EUR. Im deutschen Markt ist bis dato für keine Einzelimmobilie ein solcher Kaufpreis registriert worden. Zwar liegt der Fokus der Investitionen weiterhin auf den A-Standorten (knapp 84 % Marktanteil), aber auch abseits der großen Märkte bleibt das Investitionsgeschehen lebhaft. Neben langfristig vermieteten Core-Objekten mit bonitätsstarken Mietern rücken generell immer mehr Core Plus und Value Add Investments in den Fokus. Auf Rang 2 folgen Logistikimmobilien, die mit einem Umsatzvolumen von gut 6,2 Mrd. EUR aktuell fast auf 16 % Marktanteil kommen. Damit wurde das bereits sehr gute Vorjahresergebnis noch einmal um rund 10 % übertroffen, und ein Abflauen des Investoreninteresses zeichnet sich nicht ab, nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund weiter steigender E-Commerce-Umsätze. Spürbar belebt hat sich in den Sommermonaten das Transaktionsgeschehen im Einzelhandel. Getragen von verschiedenen Portfoliotransaktionen, darunter der Ankauf von 34 ehemaligen Real-Märkten durch X+bricks und der Verkauf des sogenannten Touchdown-Fachmarkt-Portfolios von Patrizia an Meag, wurden allein im dritten Quartal rund 2 Mrd. EUR in diesem Segment platziert. Entsprechend beläuft sich das Gesamtvolumen in dieser Assetklasse im laufenden Jahr auf gut 6,2 Mrd. EUR. Discounter, Fach- und Supermärkte haben dabei einen Anteil von knapp 66 % und unterstreichen das große Interesse an lebensmittelgeankerten Einzelhandelsobjekten. Healthcare Immobilien bleiben eine gefragte Anlageklasse. Ihr Umsatz beläuft sich bis dato auf 2,2 Mrd. EUR. Zwar wurde das Vorjahresvolumen damit um rund 23 % verfehlt, aber das jüngste Resultat ist umso bemerkenswerter, als erstmals bis Ende September mehr als 1 Milliarde EUR (1,1 Mrd. EUR) im Rahmen von Einzeldeals platziert wurden. Es dürfte der relative Angebotsmangel auf Portfolioseite sein, der einem höheren Ergebnis entgegenstand. Der Marktanteil von Healthcare-Immobilien beläuft sich aktuell auf knapp 6 %. Hotelimmobilien haben fast 4 % zum jüngsten Ergebnis beigetragen. Mit rund 1,5 Mrd. EUR Investitionsvolumen haben sie das Vorjahresergebnis um fast 18 % verfehlt. Die insgesamt schwachen Zahlen im Hotelsegment spiegeln allerdings nicht die Dynamik wider, die seit Frühsommer in dieser Assetklasse registriert wird. Das Interesse der Investoren an Hotelimmobilien steigt wieder, wozu nicht zuletzt der starke inländische Tourismus wie auch die wieder ansteigenden Reiseströme aus dem Ausland beigetragen haben.

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Laura Jahn

Von Laura

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