Fr. Apr 19th, 2024

Zürich (ots/PRNewswire) – Anlässlich des Welttages der Meteorologie Tages am 23. März 2021 beschäftigen sich die Europäische Akademie für allergisches Asthma und klinische Immunologie (EAACI), der Europäische Dachverband von Patientenorganisationen im Bereich Allergien und Atemwegserkrankungen (EFA) und die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) gemeinsam mit der globalen Herausforderung der Bekämpfung des Klimawandels, um die gesundheitlichen Auswirkungen abzumildern und auf eine Verbesserung der Lebensqualität der Patienten hinzuarbeiten.

Die Luftverschmutzung verkürzt das Leben von etwa 7 Millionen Menschen pro Jahr, und laut WHO atmen neun von zehn Menschen Luft, die durch Verkehrsemissionen, Industrie, Landwirtschaft oder Verbrennung verschmutzt ist.

Die WHO schätzt, dass bis 2050 die Hälfte der Weltbevölkerung von Asthma und Allergien betroffen sein wird. Die durch den Menschen selbst verursachte Klimaveränderung trägt durch direkte und indirekte Auswirkungen stark zu der zunehmenden Häufigkeit dieser Gesundheitsprobleme bei.

Direkte Auswirkungen

Wetterveränderungen können die Atemwege direkt durch Kühlung oder Reizung beeinflussen. Es hat sich gezeigt, dass Exazerbationen von Asthma und Rhinitis vorwiegend nach Tagen mit niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit oder nach einem plötzlichen Temperaturabfall auftreten. Krankenhauseinweisungen wegen Asthma nehmen nach niedrigem oder hohem Luftdruck und nach Niederschlägen zu.

Indirekte Auswirkungen

Der Klimawandel stellt auch eine große Bedrohung für das Wohlbefinden von Patienten mit Asthma und Allergien durch eine erhöhte Exposition gegenüber Risikofaktoren dar, insbesondere durch eine Zunahme der Luftverschmutzung und eine veränderte lokale und regionale Pollenproduktion, die Verbreitung von Schimmelarten und den Verlust der Biodiversität. Das Muster der Auswirkungen variiert regional je nach Breitengrad, Höhenlage, Niederschlägen und Stürmen, Landnutzungsmustern, Urbanisierung, Transport und Energieerzeugung.

Zunehmende Luftverschmutzung. Signifikante Temperatur-, Feuchtigkeits-, Wind- und Niederschlagsschwankungen, die mit dem Klimawandel einhergehen, beeinflussen die Luftqualität durch Veränderungen bei Transport, Dispersion und Umwandlung von Luftschadstoffen. Die atmosphärische Erwärmung erhöht in vielen Regionen das Ozonvorkommen in Bodennähe. Damit zusammenhängende Phänomene – Urbanisierung, gestörte Belüftung und vermehrtes Eingeschlossensein in Innenräumen sowie Waldbrände und Sandstürme – sind die Gründe für eine erhöhte Exposition gegenüber Gasen und Feinstaub. All diese Ereignisse führen zu einem erhöhten Risiko, dass diese Personen verschmutzter Luft ausgesetzt sind, was zur Entwicklung oder Verschlimmerung von Asthma und allergischen Erkrankungen führt.

Es ist allgemein bekannt, dass die Belastung durch Luftverschmutzung, insbesondere durch Feinstaub und Ozon, bereits bestehendes Asthma und Rhinitis verschlimmert. Der Bericht spricht von einem kausalen Zusammenhang zwischen dem Neubeginn von Asthma bei Kindern und der langfristigen Belastung durch die Luft im Freien, insbesondere verkehrsbedingt, wie z. B. durch Stickstoffdioxid (NO2), Feinstaub und Ruß. Neuere Daten deuten auch darauf hin, dass eine langfristige Exposition gegenüber Luftverschmutzung kausal zum Asthma bei Erwachsenen beiträgt. Die Luftverschmutzung hatte sich kürzlich als Kausalfaktor für das Einsetzen von Asthma, dessen Fortschreiten und den darauffolgenden Tod des 9-jährigen Londoner Mädchens Ella Kissi-Debrah durch Asthma erwiesen. Selbst eine kurzfristige Exposition gegenüber Feinstaub2.5, NO2 und Ozon kann das Mortalitätsrisiko bei Asthma erhöhen.

In jüngerer Zeit wurde die Luftverschmutzung, insbesondere die Emissionen des Lkw-Verkehrs, mit einem Anstieg der Prävalenz von atopischer Dermatitis in Zusammenhang gebracht.

Vermehrtes Pollenvorkommen mit steigender Allergenität erhöht das Risiko einer Pollensensibilisierung und Allergie bei anfälligen Personen. Globale Erwärmung, Trockenheit, extreme Niederschläge, Windböen, Gewitter, Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung sowie Änderungen der Landnutzung haben tiefgreifende Auswirkungen auf die Produktion, Freisetzung, Dispersion und Qualität von Pflanzenpollen. Steigende Konzentrationen im atmosphärischen Kohlendioxid (CO2), das am Fotosyntheseprozess beteiligt ist, sowie die zunehmende Pflanzenbiomasse und folglich vermehrte Blütenproduktion führen zu einer höheren Konzentration von Pollen in der Luft. Steigende Temperaturen führen zu einer früheren und längeren Pollensaison. Luftschadstoffe erhöhen die Allergenbelastung pro Pollen und verändern die Zusammensetzung der Allergene.

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