Do. Apr 18th, 2024

Liebe Kinder, wart ihr schon mal in einem Kobolddorf? Nein?! Dann wird es aber höchste Zeit! Denn dort geht es fidel und lustig zu.

Der Kostümball
Die ganze Lichtung ist ein einziger Festplatz. Überall sind kleine Tische, Stühle, Girlanden und Laternen verteilt. Die Kobolde halten zunächst vorsichtshalber noch Abstand, aber schon bald siegt ihre angeborene Neugier. Sie haben die unterschiedlichsten Kostüme an, vom Marienkäfer bis zum Piraten ist alles vertreten.
„Als was geht eigentlich deine Freundin Peggy?“, frage ich Nepomuck. In ihrem weißen Kleid sieht sie doch recht einfach aus, finde ich. „Sie hat sich als Mensch verkleidet“, klärt mich der Kobold auf.
Nach den Behausungen des kleinen Volkes suche ich vergeblich. Rings um die Lichtung befindet sich tiefer Wald.
Erst viel später zeigt uns Nepomuck die kleinen mit Gras bewachsenen Erdhügel am Waldrand. Es könnten ebenso gut Fuchsbauten sein, so gut sind sie getarnt. Durch eine Art Fenster werfen wir einen Blick hinein und stellen fest, dass die Räume innen komplett eingerichtet und sehr behaglich sind.
Immer mehr Kobolde kommen herbeigeeilt. Großmutter staunt, dass doch noch so viele von ihnen in unseren Wäldern leben. Auf den Tischen werden Schälchen mit allerlei Leckereien verteilt. Hauptsächlich Waldbeeren und süßes klebriges Gebäck, aber auch kleine Karaffen mit Quellwasser und selbstgemachtem Honigwein. Fleisch scheinen die kleinen Waldbewohner nicht zu mögen. Dazwischen werden Omas Kekse und die Limonade platziert.
Wir passen natürlich nicht auf die Stühle und nehmen auf der Wiese Platz. Dann geht es endlich los. Unter regem Geschnalze, Geknacke und Geschmatze werden wahre Berge an Speisen verdrückt. Limonade und Kekse sind schnell verputzt, aber die leeren Schälchen und Karaffen werden unermüdlich immer wieder mit Koboldköstlichkeiten aufgefüllt. Mir schmeckt vor allem der süße Honigwein. Einige sind schon angeheitert, sie beginnen zu singen und andere tanzen dazu. Es wird gelacht und gescherzt. Die gute Laune steckt an, auch wenn wir nichts verstehen. Nepomuck sitzt neben Peggy, und beide sehen richtig glücklich aus. Plötzlich beginnt eine Band flotte Lieder zu spielen. Einige Kobolde haben seltsame Instrumente, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Aber auch Schlagzeuge, Geigen und eine Art Minigitarre sind dabei. Die Musik klingt fremdartig und geheimnisvoll. Die Lichtung füllt sich mit Tanzpaaren, auch Nepomuck und Peggy haben sich erhoben. Wir sehen dem bunten Treiben zu und genießen die Musik. Auf einmal ist die Luft von gleißenden Lichtern erfüllt, es schwirrt seltsam. Nepomuck kommt und sagt etwas von Elfen und Feen. Wir können nicht richtig erkennen, was da durch die Lüfte schwebt, aber die Farben sind hell, viel weiß mit wenig gelb, und die Wesen sind kaum größer als ein Daumen. Sie haben zarte, fast durchsichtige Flügel. Es sind Naturgeister, die durch die Koboldmusik angelockt worden sind, erklärt uns Nepomuck später. Langsam wird es dunkel, und das Fest erreicht um Mitternacht seinen Höhepunkt. Es wird noch viel getanzt und gelacht in dieser Nacht, und bis zum Morgengrauen wird aus den Schälchen gefuttert und Honigwein getrunken. Dann verschwindet eine Familie nach der anderen in ihrer Behausung, und auch für uns wird es Zeit zu gehen. Es war eine schöne Feier, und wir freuen uns schon auf das Mittsommerfest in Norwegen bei Nepomucks Familie.
Aus dem Buch Nepomucks Abenteuer
ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3903056183

©byChristine Erdic

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Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
https://christineerdic.jimdofree.com/
https://literatur-reisetipps.blogspot.com/

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