Wiesbaden (ots) – Schutzmonturen oder Doppelschichten bei an Covid-19 erkrankten Gebärenden: Hebammen kämpfen während der Corona-Pandemie mit erschwerten Arbeitsbedingungen. Hinzu kommt der seit Jahren anhaltende Fachkräftemangel. Dieser liegt allerdings nicht im fehlenden Interesse begründet: Im Schuljahr 2019/2020 befanden sich bundesweit 3 057 Schülerinnen und sechs Schüler auf dem Weg zum Hebammen- beziehungsweise Entbindungspfleger-Beruf, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen Hebammentags mitteilt. Das waren rund 14 % mehr als im Schuljahr davor.
Dass es sich bei diesem Zuwachs nicht um eine Ausnahmeerscheinung, sondern um eine langfristige Entwicklung handelt, zeigt der Vergleich mit dem Schuljahr 2009/2010: Damals waren nur 1 896 Schülerinnen in der Hebammenausbildung. Zehn Jahre später waren es 61 % mehr.
Mehr Hebammen mit anerkanntem Abschluss aus dem Ausland
Hebammen mit einem im Ausland erworbenen Berufsabschluss spielen vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels eine immer wichtigere Rolle. Im Jahr 2019 wurden 312 Verfahren zur Anerkennung einer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation für den Hebammenberuf abgeschlossen: Mehr als viermal so viele wie im Jahr 2014 (75 Verfahren). Fast jedes Verfahren endet mit einem positiven Bescheid. 2019 wurde nur in rund 2 % der Fälle der Berufsabschluss nicht anerkannt.
Rund die Hälfte der anerkannten Berufsabschlüsse (153) wurden in Staaten der Europäischen Union gemacht. Italien lag mit 75 positiv beschiedenen Verfahren dabei vor Polen (24) auf Rang eins. Aus europäischen Ländern außerhalb der EU wurden 75 Abschlüsse anerkannt, 21 aus Serbien, 12 aus Albanien. Viele Hebammen, die später in Deutschland arbeiten wollen, haben ihre Ausbildung in Asien absolviert. Von den 45 anerkannten Abschlüssen aus Asien wurden 27 im Iran gemacht.
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