Vor 20 Jahren haben führende herstellerunabhängige Flottenleasinggesellschaften den Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF) ins Leben gerufen. Ziel war es, die Kräfte zu bündeln und Branchenstandards zu setzen. “Wichtig war uns die gemeinsame Plattform und zusammen positive Impulse für alle Marktteilnehmer zu geben – vor allem für unsere Kunden”, sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende des VMF, Michael Velte, der nach 15 Jahren Vorstandsarbeit sein Amt an Marcus Schulz übergeben hat. Schulz wurde zuvor von der Mitgliederversammlung einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Mit Mitgliedern und Gästen blickten die Verantwortlichen in der jährlich stattfindenden Veranstaltung “VMF-Branchendialog” zurück und in die Zukunft.
Rückblick. Seit der Gründung 1998 standen viele Themen auf der Agenda des VMF. Konzertierte Aktionen sollten die Qualität des Angebotes im Fuhrparkmanagement nachhaltig verbessern. “Wir wollten aber keinen kurzfristigen Aktionismus, sondern Fuhrparkstandards setzen”, berichtet Velte. Noch 1998 lag der erste Entwurf für eine faire Fahrzeugbewertung am Vertragsende auf dem Tisch. Ein Konzept, das im Jahr 2001 in Zusammenarbeit mit dem TÜV zur Grundlage einer Qualitätsprüfung geworden ist, die zur Zertifizierung und damit zur Dokumentation fairen Umgangs mit dem Thema führen kann. Velte: “Der Umgang mit der Fahrzeugbewertung bei der Rückgabe der Leasingfahrzeuge war damals ein Schwachpunkt im Markt, bei dem viele Kunden durch strenge und teilweise übertriebene Abschläge für Kleinstschäden Überraschungen erlebt haben. Mit der Zertifizierung wollten wir ein für die Kunden sichtbares Signal setzen, bei welchem Anbieter sie mit einem fairen Umgang rechnen können.” Weitere Standards waren Fuhrparkbegriffe, die Faire Fahrzeugrücknahme VMF und der automatisierte Managementprozess bei Wartung & Inspektion – VMF Service Plus. Alle Qualitätsstandards hat der VMF zusammen mit in- und externen Experten für die Fuhrparkbranche entwickelt, getestet und eingeführt. Qualität, Fairness und Klarheit bei Produkten und Prozessen standen und stehen hierbei immer im Vordergrund. An weiteren zukunftsweisenden Themen wird aktuell gearbeitet.
Wichtig war den Protagonisten aber auch eine valide Unterstützung der Fuhrpark-entscheider bei der Auswahl und Bewertung ihrer Partner. So wurden goldene Regeln für eine Fuhrparkausschreibung und Vorlagen erstellt, die kostenlos genutzt und auf die eigenen Bedürfnisse des ausschreibenden Unternehmens angepasst werden konnten. Weiteres wichtiges Werkzeug für Fuhrparkentscheider ist auch der VMF-Restwertindikator, ein Instrument, mit dem der Werteverlauf des Gebrauchtwagenmarktes sehr gut verfolgt und bewertet werden kann. Mit weiteren Studien und Analysen zum Auto-, Mobilitäts- und Fuhrparkmarkt, zu Trend- und Zukunftsthemen hat der VMF regelmäßig wertvolle Informationen für Fuhrparkentscheider publiziert.
Einblick. Die Mitgliederversammlung des VMF bestätigte ALD-Geschäftsführer Karsten Rösel im Amt des stellvertretenden Vorsitzenden und wählte Marcus Schulz, Geschäftsführer von Arval Deutschland, einstimmig zum neuen Vorsitzenden. Velte trat nach einem Wechsel innerhalb der Deutschen-Leasing-Gruppe als VMF-Vorsitzender nicht mehr an. 2003 hatte er das Amt übernommen. Verabschiedet wurden auch weitere langjährige Weggefährten. Der neue Vorstandsvorsitzende des VMF, Marcus Schulz, bedankte sich beim ausscheidenden Vorstand für das langjährige, sehr erfolgreiche Engagement. “Das hat die Branche weitergebracht. Wir haben gemeinsam viel erreicht und noch viel vor”, unterstrich Schulz. “Ich freue mich auf meine neue Aufgabe beim VMF und möchte gemeinsam mit Karsten Rösel vor dem Hintergrund des bisher Geleisteten gerne Kontinuität zusagen”.
Ausblick. Schulz unterstrich, dass er mit dem VMF und seinen Mitgliedern weiterhin Einfluss nehmen möchte auf die Zukunft des Marktes. Dazu gehöre es, nicht nur zu beobachten. “Wir werden Konzepte erarbeiten, vorhandene Siegel weiterentwickeln, weitere Standards einführen sowie unsere Stärke und Relevanz einbringen und helfen”, unterstreicht Schulz. Aktuelle Themen und Trends, die die Branche und natürlich auch den VMF beschäftigen, sind die zunehmende Digitalisierung, Datenschutz oder die Entwicklung bei der Fahrzeugtechnik – von den Antrieben bis zum autonomen Fahren. Verbrennungsmotoren und alternative Antriebe wie Elektromobilität spielen dabei eine wichtige Rolle und wurden beim VMF-Branchendialog auch mit Rainer Kapp, Leiter Stadtklimatologie der Stadt Stuttgart, diskutiert. Wie dem VMF ist der Stadt Stuttgart daran gelegen, Fahrverbote für Dieselfahrzeuge zu vermeiden und mit innovativen Maßnahmen auf Klimaverbesserungen einzuwirken. “Elektrofahrzeuge sind insgesamt in der Umweltbilanz noch nicht so nachhaltig, dass wir sie uneingeschränkt empfehlen können”, gab Kapp zu bedenken. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Elektromobilität neben anderen Alternativen irgendwann Marktanteile gewinnt, die Dieseltechnologie der neuen Generation aber insbesondere für Langstrecken nach wie vor die beste und umweltschonendste Wahl sei. Hier neutral zu beraten, ist eine wichtige Aufgabe der VMF-Mitglieder. “Unsere Kunden wollen konkrete Antworten haben. Wir wollen abgestimmt auf den Mobilitätsbedarf klare Anleitungen geben, welche Antriebe in welchem Nutzungsszenario Sinn machen. Das werden wir gemeinsam entwickeln”, sagt Schulz. Fazit: Der VMF wird sich weiterhin den Herausforderungen des Marktes stellen und sich einmischen.
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