Do. Okt 24th, 2024

Hamburg (ots)

264 Unternehmen unterstützen die Initiative der GZ Goldschmiede Zeitung, die sich heute mit einem Offenen Brief an die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel gewandt hat. Darin fordert das Branchenmagazin die Öffnung des Nonfood-Einzelhandels unter Hygiene-Auflagen zum 1. Februar und die zügige Auszahlung der versprochenen Corona-Hilfen, da sonst jahrhundertalte Firmenhistorien enden und Handwerkskünste unwiederbringlich verschwinden werden. Zu den Unterzeichnern gehören neben selbständigen Juwelieren und Goldschmieden aus dem gesamten Bundesgebiet auch Handelsketten, Uhren- und Schmuckmarken, Edelsteinschleifereien, Unternehmensdienstleister und Messen. Der Offene Brief im Wortlaut:

“Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel,

die GZ Goldschmiede Zeitung vertritt seit 1898 die Belange der Schmuck- und Uhrenbranche und ist offizielles Organ der Handwerksverbände. Nun sehen wir für die rund 8000 Juweliere und Goldschmiede sowie die Hunderte zuliefernden Manufakturen und Hersteller aufgrund des anhaltenden Shutdowns ernsthafte Gefahren für die Zukunft dieser traditionsreichen Industrie. Firmenhistorien, die oft über viele Jahrhunderte zurückreichen, drohen aufgrund der Einschränkungen 2021 für immer zu enden. Handwerkskünste werden unwiederbringlich verschwinden. Und damit geht auch ein wertvolles Kulturgut verloren.

Die Handelslandschaft in den Städten droht um eine weitere Facette ärmer zu werden. Immer mehr Geschäft wandert ins Internet ab. Mehr als ein Drittel der Schmuck- und Uhrengeschäfte bangen laut Umfragen des Einzelhandelsverbands HDE derzeit um ihre Existenz. Die Zahl derer, die momentan verzweifeln und keine Zukunft mehr sehen, wächst. Damit steigt auch die Zahl derer, die diese Maßnahmen nicht mehr unterstützen.

Unsere Branche hat bereits zum ersten Shutdown im Frühjahr 2020 viel Geld in die Hand genommen, um ausgefeilte Hygienekonzepte zu installieren. Mit Erfolg hat man den Einkauf sicher gemacht. Juweliersgeschäfte sind nicht frequenz-, sondern termingetrieben.

Wir verstehen, dass aufgrund des Infektionsgeschehens einschneidende Maßnahmen zur Senkung der Kontakte ergriffen werden mussten. Der gesundheitliche Schutz der Bevölkerung hat Vorrang vor allen ökonomischen Belangen. Wir akzeptieren und befürworten daher auch befristete Geschäftsschließungen.

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