Mi. Dez 18th, 2024

 

Mit Oma Frieda weht ein frischer Wind durchs Altersheim. Die betagte, aber noch recht rüstige Dame hat jede Menge Flausen im Kopf und findet schnell Anhang. Eine lustige Geschichte, die zum Nachdenken anregen soll.

 

Oma Frieda rockt das Altersheim: Du bist so alt, wie Du Dich fühlst!

Einfach abgeschoben? Mit 76 Jahren wird Oma Frieda, nachdem sie in ihrer Küche einen Schwelbrand auslöste, von Tochter Iris kurzerhand ins Altersheim verfrachtet. Nur Enkelsohn Alex scheint noch zu ihr zu halten. Die alte Dame, die sich zuerst gar nicht so recht einleben mag, bringt durch ihre außergewöhnlichen Ideen bald frischen Wind ins Seniorenheim. Sie beweist, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Dabei geht es allerdings nicht ohne Pannen und Turbulenzen ab. Eine Geschichte, die Leser aller Altersgruppen zum Schmunzeln aber auch zum Nachdenken bringen soll.

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3758329876

 

Leseprobe aus dem Buch

Bei der Probe lief wider Erwarten alles glatt, hoffentlich klappte das auch am Abend so gut. Bei Erika und Frieda konnte man sich da nie so sicher sein. Die beiden tanzten gerne mal ein wenig aus der Reihe. Wer konnte zu dem Zeitpunkt auch ahnen, dass es ausgerechnet an Irmgard scheitern sollte. Die Arme hatte schon am frühen Morgen ein unangenehmes Kratzen im Hals verspürt, das sich weder mit heißem Kaffee noch mit Tee herunterspülen ließ. Im Laufe des Tages wurde es schlimmer, auch die Lutschtabletten und Schmerzmittel aus der Apotheke halfen nicht viel.

Beim Abendbrot meinte Ulrike besorgt: „Du siehst gar nicht gut aus. Fehlt dir was?“

„Ich hab eher was zu viel. Wird wohl eine Mandelentzündung.“

„Komm nach dem Essen auf mein Zimmer“, raunte Frieda ihr zu. „Ich hab da ein Mittelchen, das wahre Wunder wirkt.“

Das Mittelchen entpuppte sich als Ouzo. Eine Stunde später gingen die beiden beschwingt nach unten in den Saal, wo das Podium bereits aufgebaut war.

„Ja, wo bleibt ihr denn? Gleich kommen die Gäste.“ Ulrike war offensichtlich ein wenig verärgert. „Hier riecht es ja wie beim Griechen. Habt ihr etwa getrunken?“

Der Raum füllte sich langsam mit Leuten, die auf Stühlen Platz nahmen und sich erwartungsvoll umsahen.

Frieda unterdrückte einen Rülpser und sah ihre Freundin vorwurfsvoll an.

„Nur ganz wenig. Dafür geht es aber Irmgards Hals schon viel besser.“

Diese nickte bestätigend. Sie war Alkohol nicht gewohnt, und irgendwie schien der auch nicht gut mit ihren Tabletten zu harmonieren. Aber egal, der Schmerz im Hals hatte tatsächlich ein wenig nachgelassen.

Das erste Stück wurde angestimmt, instrumental. Ohne Gesang und Buschtrommel. Es folgte eine kleine Begrüßungsrede, und alle applaudierten.

Aber dann war Irmgard dran. Ein munteres Volkslied sollte es werden.

„Alle Vögel sind schon da, alle alle …“ Die Sängerin stockte und schien zu überlegen. Aus dem Publikum erschallte Lachen sowie ein Ruf: „Ja, wo sind sie denn nur alle hin die Vögelchen?“

„Die ist doch selber schon alle, jedenfalls nicht mehr ganz da“, gluckste es.

Irmgard torkelte ein wenig und stimmte dann in das Lachen mit ein.

Ulrikes Gesicht lief blutrot an. Hastig nahm sie der Sängerin, die jetzt zu allem Überfluss auch noch einen Schluckauf bekam, das Mikrofon aus der Hand.

„Meine Damen und Herren, leider ist unsere Sopranistin heute nicht so auf dem Posten …“

„Das kann man wohl sagen! Stockbesoffen ist die“, grölte einer in der ersten Reihe.

Frieda sprang beherzt in die Bresche. Wild schlug sie auf ihre Buschtrommel ein.

„Das Wandern ist des Müllers Lust, das Wahandern“, röhrte sie, während die verunglückte Sängerin auf einem Stuhl hinter der Bühne platziert wurde.

„Und schlägt der Arsch auch Falten, wir bleiben doch die Alten“, ertönte es vom Podium.

Die Heiterkeit unter den Zuschauern kannte keine Grenzen.

„Zugabe!“ Ein alter Herr im karierten Hemd schlug sich vergnügt auf die Schenkel.

Erst als Herbert die Geige schluchzen ließ wurde es wieder ruhig im Saal. Andächtig lauschten die Zuhörer. Daraufhin folgte Erikas Einlage auf der Ziehharmonika, dann das Lied „Afrika“, leidlich gesungen von Ulrike, begleitet von Ziehharmonika und Buschtrommel.

Noch einmal verzauberte Herbert mit seiner Geige, diesmal war es ein feuriges Stück aus der ungarischen Puszta.

Sanftes Klavierspiel ließ den Abend ausklingen, und plötzlich waren sich alle einig, dass das Konzert ein voller Erfolg war. Der Beifall wollte kein Ende nehmen. Als der letzte Gast den Raum verlassen hatte, seufzte Ulrike vor Erleichterung laut auf. „Das ist ja doch noch mal gut gegangen.“

„Ich denke, das lief richtig toll. Gerade weil es so lustig war!“, ereiferte sich Frieda. „So ein trockenes Konzert ist kein Kunststück, aber was wir heute gebracht haben, das hat die Leute richtig mitgerissen.“

Ulrike warf einen Blick auf Irmgard, die auf ihrem Stuhl in unbequemer Haltung eingeschlafen war und laute Schnarchtöne von sich gab.

„Trotzdem möchte ich sowas nicht noch mal erleben! Kein Alkohol mehr vor den Auftritten, sonst können wir zukünftig die Genehmigungen für die Konzerte vergessen! Was habt ihr euch nur dabei gedacht! Und jetzt sieh zu, dass die arme Irmgard in ihr Bett kommt!“

Dieses erste Konzert der „rustikalen Stimmungskanonen“ war noch lange im Gespräch und sorgte immer wieder für plötzlich ausbrechende Heiterkeit.

Um es kurz zu machen: Man freute sich schon auf den dritten Samstag im nächsten Monat.

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©byChristine Erdic

 

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Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
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