Die Situation für Pflegebedürftige im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und die Schweiz) wird sich in den nächsten Jahren aufgrund des demografischen Wandels und der Alterung der Babyboomer-Generation deutlich verändern. In der häuslichen, sogenannten 24-Stunden-Pflege, wird es zu personellen Engpässen kommen, von denen die stationäre Pflege in Pflegeinrichtungen bereits betroffen ist. Es darf darüber hinaus angezweifelt werden ob genügend Plätze in Senioren- und Pflegeheimen zur Verfügung stehen.
Pflegesituation und Kapazitäten in Pflegeheimen
- Kapazitätsengpässe: Es ist wahrscheinlich, dass es zu Engpässen bei den Pflegeplätzen in Heimen kommt. Bereits jetzt sind in vielen Regionen die Kapazitäten knapp, und die Nachfrage wird in den kommenden Jahren weiter steigen.
- Erweiterung der Infrastruktur: Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, investieren Länder in den Ausbau von Pflegeeinrichtungen. Trotzdem wird der Ausbau aufgrund der hohen Investitionskosten und des Fachkräftemangels voraussichtlich nicht ausreichen, um die Nachfrage vollständig zu decken.
- Personalmangel: Der Fachkräftemangel in der Pflege ist ein erhebliches Problem. Es gibt bereits jetzt nicht genug Pflegekräfte, und diese Situation wird sich mit der steigenden Zahl an Pflegebedürftigen verschärfen. Die osteuropäischen Länder, wie z.B. Ungarn erhöhen die Gehälter für Krankenschwestern und Pflegepersonal überproportional, um diese Fachkräfte im Land zu halten.
Situation im benachbarten Ausland
- Ähnliche Herausforderungen: Auch im benachbarten Ausland, wie in Frankreich, Italien oder den Niederlanden, stehen die Länder vor ähnlichen Herausforderungen. Der demografische Wandel betrifft fast alle europäischen Länder.
- Grenzüberschreitende Pflege: Es gibt Trends zur grenzüberschreitenden Pflege, wo Pflegebedürftige in Länder mit niedrigeren Pflegekosten und ausreichend Pflegekapazitäten ausweichen. Zum Beispiel sind Pflegeeinrichtungen in Tschechien oder Ungarn für deutsche Pflegebedürftige attraktiv.
In beiden Ländern existieren jeweils seit mehr 10 Jahren Pflegeheime, die fast ausschließlich von deutschsprachigen Bewohnerinnen und Bewohnern belegt sind.
Pflegeheim in Ungarn für Deutschsprachige finden Sie bei: www.seniorpalace.eu – Ebenfalls finden Sie dort auch Informationen zum Betreuten Wohnen in Ungarn.
Zum grenznahen Pflegeheim in Tschechien, in dem vor allem Senioren mit Demenz gepflegt werden, kommen Sie hier: www.pflegeheim-tschechien.eu
Auswanderung Pflegebedürftiger
- Zunahme der Auswanderung: Es ist zu erwarten, dass die Zahl der Pflegebedürftigen, die ins Ausland ziehen, zunehmen wird. Gründe sind niedrigere Pflegekosten und bessere Betreuungsbedingungen in einigen Ländern. In Tschechien und Ungarn sind die freien Kapazitäten aber ebenfalls nahezu erschöpft und in den gut geführten Domizilen existieren Wartelisten.
Kosten für Heimaufenthalte
- Steigende Kosten: Die Kosten für Heimaufenthalte werden voraussichtlich weiter steigen. Dies liegt an den steigenden Betriebskosten, dem Fachkräftemangel und den Investitionen in die Modernisierung der Einrichtungen.
- Finanzielle Unterstützung: Es wird notwendig sein, dass die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen angepasst werden, um die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen und ihrer Familien abzufedern.
- Die Kosten im Ausland: Es ist davon auszugehen, dass sich die Differenz der Kosten bei Auslandsauenthalten, z.B. in Seniorenheimen in Ungarn und Tschechien weiter zu Lasten der Einrichtungen in den Heimatländern weiter vergrößert.
Fazit
Die Pflegebedürftigkeit im deutschsprachigen Raum wird in den kommenden Jahren eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen sein. Sowohl die öffentlichen als auch die privaten Akteure müssen innovative Lösungen finden, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden und gleichzeitig die Qualität der Pflege zu gewährleisten. Die Entwicklungen im Ausland und die grenzüberschreitende Pflege werden an Bedeutung weiter gewinnen.
Artur Frank, SENIORPALACE