Christine Erdiç wanderte im Jahr 2000 mit ihrem Mann und zwei schulpflichtigen Kindern in die Türkei aus. Nebst lustigen und interessanten Episoden aus dem Alltag der Autorin machen diverse Ausflugstipps das Buch zu einem Erlebnis der besonderen Art.
Leseprobe aus dem Buch
Ausflugstipps rund um Izmir
Die türkische Ägäisküste ist, abgesehen von Reisezielen wie Bodrum, Kuşadası und Marmaris, in Deutschland weitaus weniger bekannt als die türkische Mittelmeerküste, die schon lange eine Hochburg des internationalen Tourismus ist.
Wer jedoch einen individuellen Urlaub abseits der All-Inklusive-Hotels bevorzugt, der ist an der nördlichen Ägäis genau richtig.
Die 4 Millionenmetropole Izmir lockt mit ihrem bunten Basar Kemeraltı, und modernen Einkaufszentren. Hier verbinden sich Geschichte, Tradition und Moderne. Freundlichen, aufgeschlossenen und hilfsbereiten Menschen begegnet man überall. Die Perle der Ägäis bietet ein orientalisches Flair mit lockerem und tolerantem Lebensstil. Mit seiner 8500 Jahre alten Geschichte ist sie eine der ältesten noch bewohnten Städte der Welt.
Ephesus
Einst war sie eine große und reiche Handelsstadt, heute lassen nur noch die Ruinen ihre ehemalige Größe erahnen. Gut eine Autostunde von Izmir entfernt und nahe Selçuk liegt die antike Stadt Ephesus. Der Artemistempel gehörte zu den Sieben Weltwundern. Ephesus ist eine der am besten erhaltenen Siedlungen der Antike. Sehenswert sind vor allem das Große Theater, die Marienkirche, die Celsus-Bibliothek, die Hanghäuser, der Hadriantempel und das Odeion, ein antikes Theatergebäude. Ein Touristenmagnet sind die vielen Katzen, die in den Ruinen der einst so mächtigen Stadt leben. Diese wurden von Ausgrabungsteams dorthin gebracht, damit sie das Gelände vor kleineren Nagetieren beschützen! Im Archäologischen Museum in Selçuk kann man unter anderem Statuen der Artemis bewundern.
Meryem Ana – Das Haus der Mutter Maria
Das Haus der Mutter Maria in der Nähe von Selçuk ist eine der meistbesuchten Pilgerstätten der Türkei, sowohl für Christen als auch Moslems.
Hier soll Maria, die Mutter von Jesus, bis zu ihrem Tod gelebt haben. Das kleine Haus aus Stein ist heute eine liebevoll geschmückte Kapelle, die sogar schon von drei Päpsten beehrt wurde.
Dem Quellwasser aus den Brunnen neben dem Haus sagt man eine große Heilwirkung nach.
Eine in der Türkei weit verbreitete Tradition ist es, seine Wünsche auf ein Band, Tuch oder Papier zu schreiben und an Bäumen oder Wänden zu befestigen. So sieht man auch hier eine bunt geschmückte Wand, die eigens für diesen Zweck eingerichtet wurde.
Weindorf Şirince
Hoch in den Bergen über Selçuk liegt das alte Weindorf Şirince. Einst war es griechisch, die alten Häuser sind noch erhalten bzw. werden liebevoll restauriert. Ein Weinladen reiht sich hier an den anderen, dazwischen urige kleine Restaurants und Souvenirshops. Wir machen unsere Weinprobe stets bei Mustafa, er bietet nebst köstlichem Granatapfel-, Pfirsich- und Brombeerwein auch einen hervorragenden Glühwein an.
Çeşme
Çeşme bedeutet Brunnen, und tatsächlich fallen die vielen Brunnen ins Auge. Der kleine Luft- und Badekurort, ca 80 Kilometer westlich von Izmir, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die nahegelegenen feinen, fast weißen Sandstrände Pırlanta, Altınkum und Ilıca geben dem Badegast eine Art Karibik-Feeling. In Ilıca und Şifne schießen bis zu 60 Grad warme Thermalwasserquellen direkt aus dem Meeresboden in das glasklare türkisfarbene Wasser.
Das ganze Jahr über kommen Rheumapatienten, Menschen mit Stoffwechsel- und Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder Asthmakranke nach Çeşme. Eine Kombination aus Thermal-, Thalasso-, Luft- und Schlammtherapien bietet gute Heilchancen. Solche Therapien gibt es u.a. in den Hotels Altınyunus, Sheraton Resort & Spa, Radisson SAS Resort & Spa Cesme und im Club Hotel Ilica.
Eine stetige kühle Brise sorgt auch in den heißen Monaten für Abkühlung. Windgeschützt liegt dagegen der kleine Stadtstrand Tekke. Wer hier badet kann gegen 17 Uhr die mit Musik in den Hafen einfahrenden Ausflugsschiffe beobachten.
Auf jeden Fall sollte man die alte Burg von Çeşme, die aus genuesischer Zeit stammt, besichtigen. Von hier hat man einen großartigen Panorama-Blick über die Stadt und auf die Bucht, Die nahegelegene ehemalige Karawanserei aus dem 16. Jahrhundert ist heute ein stilvolles Hotel. Der Jachthafen Marina bietet dem Urlauber exklusive kulinarische Genüsse. Wer es günstiger und preiswerter mag, der besucht eines der Fischrestaurants an der Uferpromenade oder speist in der kleinen Einkaufsstraße. Hier findet man auch landestypische Souvenirs.
Alaçatı
Alaçatı gilt aufgrund der günstigen Windverhältnisse als internationales Surfer-Paradies.
Das ehemals griechische Dorf mit seinen stilvollen Butik-Hotels ist heute überteuert aber durchaus sehenswert. Auch die neuen Häuser im Ortskern werden im traditionellen Alaçatı-Baustil errichtet Der einst so beschauliche Ort erfreut sich ganzjährig eines gewaltigen Besucherbooms an aus- und inländischen Touristen. Er ist auch Anziehungspunkt für Intellektuelle, Künstler, Geschäftsleute und Filmschauspieler. Man sollte aber trotz erhöhter Preise zumindest einmal einen Kaffee im Köşe Kahve oder einen türkischen Tee auf einem der schattigen Hinterhöfe getrunken haben.
Richtige Schnäppchen kann man übrigens samstags auf dem großen Kleidermarkt von Alaçatı machen. Und der angegliederte Obst- und Gemüsemarkt ist einfach überwältigend mit seinem breitgefächerten Angebot. Im April findet das alljährliche ot festival, das Kräuterfest statt. Hier wird alles Mögliche an Essbarem angeboten bis hin zu selbstgemachter Marmelade aus Obst oder Gemüse. Natürlich gibt es ein abwechslungsreiches Programm zur Unterhaltung. An diesen 3 Tagen schiebt sich eine bunte Menschenmasse durch die engen Gassen.
Foça
Wer es ruhiger und besinnlicher mag, der ist in Foça richtig. Der kleine, malerische Fischerort liegt 60 km nördlich von Izmir und 50 km von Bergama – Pergamon entfernt. Mit seinem kleinen Jachthafen, der Strandpromenade mit den kleinen Restaurants und seiner genuesischen Burg zieht er vor allem auch einheimische Touristen an. Die Gassen mit ihren typischen Häusern aus Sandsteinquadern und roten Dächern stehen inzwischen unter Denkmalschutz. Kleine Buchten mit klarem kühlem Wasser laden zum Baden ein. Mit Ausflugsschiffen geht es hinaus, um die vom Aussterben bedrohten Mittelmeerrobben – fok zu beobachten. Eine Robbe ist übrigens auch das Wappentier von Foça.
Endstation Anatolien
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©byChristine Erdic
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Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
https://christineerdic.jimdofree.com/
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