So. Dez 22nd, 2024

Am 1. Januar 2025 beginnt eine neue Ära in der Schweizer Radiogeschichte: Die Programme der öffentlich-rechtlichen SRG werden dann ausschließlich digital ausgestrahlt. Die analoge Verbreitung via UKW wird zugunsten von digitalem Antennenradio DAB+ und IP beendet. Die Privatsender folgen, wobei die letzten UKW-Anbieter bis Ende 2026 wechseln.

Wer heute in der Schweiz Radio hört – sei es Nachrichten, Musik, Wetterprognosen oder Verkehrsmeldungen – nutzt meist DAB+ oder das Internet (IP). Nur noch zehn Prozent des Publikums empfangen Radio ausschließlich über UKW.

UKW-Sendeanlagen überaltert

Die Unterhaltung und Erneuerung der UKW-Sendeanlagen sind für die SRG mit erheblichen Kosten verbunden und angesichts der veralteten Technologie nicht mehr gerechtfertigt. Mit DAB+ und Internet (IP) existieren zwei digitale Empfangsmöglichkeiten, die eine bessere Tonqualität und größere Programmauswahl bieten, energie- und kosteneffizienter sind und Zusatzinformationen in Text und Bild mitliefern.

Ähnlich argumentieren die Schweizer Privatradios, die sich schrittweise von der analogen Technologie trennen. In der Schweiz hatte sich die Radiobranche im breiten Konsens auf den Umstieg verständigt. Ende 2017 hatte Norwegen die nationale UKW-Verbreitung mit Blick auf die Programmvielfalt und Energieeffizienz von Digitalradio DAB+ beendet.

Neue Vielfalt

In der ganzen Schweiz werden mehr als 300 Hörfunkprogramme digital-terrestrisch übertragen. Über DAB+ und IP bietet die SRG nicht nur Zusatzprogramme wie den volkstümlichen Sender SRF Musikwelle, die Nachrichtenwelle SRF 4 News oder den Jugendsender SRF Virus an, die nie über UKW verfügbar waren. Erstmals können auch alle Radioprogramme aus den jeweils anderen Sprachregionen über Antenne empfangen werden. Wer sich in der Deutschschweiz aufhält, kann auch die SRG-Programme aus der französischen, der italienischen oder der rätoromanischen Schweiz digital hören.

Pendler und Urlauber hören digital

Die UKW-Abschaltung in der Schweiz wirkt sich auch auf Deutschland aus. Ab dem 1. Januar 2025 benötigen Reisende und Pendler, die bisher SRG-Sender für Verkehrsmeldungen nutzten, Digitalradio. Seit dem 21. Dezember 2020 ist DAB+ für Neuwagen in der EU vorgeschrieben; ältere Fahrzeuge können mit Adaptern nachgerüstet werden. Die DAB+ Signale aus der Schweiz reichen bis nach Deutschland, insbesondere in die Bodenseeregion, Oberschwaben, die Schwäbische Alb und den Schwarzwald: Rund 100 digitale Radioprogramme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sind je nach Aufstellort der Antenne verfügbar.

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Über DAB+: Digitalradio DAB+ ist der überall frei empfangbare Radiostandard von heute, der die analoge Frequenzknappheit beendet. DAB+ folgt auf UKW und verbindet den klassischen Radioempfang ohne Internetkosten mit der Vielfalt digitaler Programmangebote. Alle öffentlich-rechtlichen und immer mehr Privatradios strahlen Programme über DAB+ aus, wobei die Zahl der Angebote, die exklusiv über DAB+ verfügbar sind, ständig wächst. In Neuwagen ist DAB+ gesetzlich vorgeschrieben. Das ab Mitte 2025 verfügbare Warnsystem „Automatic Safety Alert (ASA)“ schützt die Bevölkerung in Not- und Krisenfällen und übermittelt Sicherheitsmeldungen über DAB+ im Radio. Hörerinnen und Hörer profitieren von einem System, das sie auch dann informiert, wenn Mobilfunk- oder Internetverbindungen unterbrochen sind. ASA arbeitet im Hintergrund automatisch, kann für den Wohnort regional angepasst werden und bietet eine hohe Verfügbarkeit dank des Sendenetzes von DAB+ Radio. Alle DAB+ Radios haben UKW inklusive.

Über uns: Das Digitalradio Büro Deutschland mit Sitz in Berlin ist eine Gemeinschaftsinitiative des Vereins Digitalradio Deutschland, also von ARD, Deutschlandradio, privaten Radioveranstaltern, Geräteherstellern und Netzbetreibern, die sich zum Ziel gesetzt haben, Digitalradio DAB+ in Deutschland zu etablieren. Das Digitalradio Büro informiert die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten und die Einführung von DAB+ in Deutschland. Der Zugang zum Digitalradio Deutschland e.V. steht allen Marktteilnehmern offen, die sich für DAB+ engagieren. Weitere Informationen zu DAB+ unter dabplus.de.

Kontakt für Medienvertreter:
Carsten Zorger
Digitalradio Büro Deutschland
presse@dabplus.de
www.dabplus.de/news

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