Für die hessische Kreis- und Hansestadt Korbach war die Reaktivierung der Bahnstrecke Korbach-Frankenberg ein wahrer Glücksgriff. Denn neben dem weitreichenden Anschluss an den Schienennetzverkehr der Kurhessenbahn verleiht die komplette Umgestaltung des “alten” Zentralen Busbahnhofs (ZOB) der Stadt ein verändertes Gesicht.
Komplett überplant
Im Zuge der Reaktivierung kann man jetzt mit der Bahn bis nach Marburg fahren. In Korbach baute man zudem den Hauptbahnhof und das gesamte Bahnhofsumfeld um. Bevor mit den Bauarbeiten am 20. April 2017 begonnen werden konnte, galt es, das gesamte Bahnhofsumfeld verkehrsplanerisch, städtebaulich und barrierefrei zu überplanen. Aufgrund der direkten Anbindung an die Innenstadt sollte das Gelände mit einer Fläche von ca. 11.000 m² zukünftig Empfangsort und Eingangstor zur innenstädtischen Fußgängerzone bilden. Pünktlich zum Hessentag 2018 fertiggestellt, ist der neue ZOB nun barrierefrei erreichbar und großzügig überdacht. Der Stadtbus hält direkt am Bahnsteig, damit wird der Umstieg von der Bahn in den Bus noch angenehmer.
Auf Pendler eingestellt
Aber nicht nur der neugestaltete ZOB, auch die Gleise der Kurhessenbahn sind über Aufzüge barrierefrei erreichbar. Für alle Pendler erweiterte man die P+R-Anlagen. Auch die Fahrradfahrer wurden bei dem neuen Konzept berücksichtigt. Neben zusätzlichen Fahrradabstellanlagen bietet eine neue Sammelgarage im direkten Bahnsteigzugang von der Innenstadtseite her einen sicheren Abstellplatz.
Geschwungene Dächer
In dem neuen Servicegebäude am ZOB eröffnete ein Kundenzentrum des Nordhessischen Verkehrs Verbundes NVV. Zusätzlich bietet das Gebäude einen Wartebereich sowie Sanitäranlagen. Als Teil des neu gestalteten ZOB wurde der eingeschossige Flachbau in ein den Kombibahn-Steig sowie die gegenüberliegenden Bus-Halteplätze überspannendes Dach integriert.
Dreieckige Insel
Ergänzt wird der neue ZOB durch eine zentral auf dem Platz angeordnete Haltestellenanlage, die Platz für vier 12-Meter-Busse umfasst. Die im Grundriss dreieckig angelegte Insel ist ebenfalls überdacht. Eine die Konturen der Haltestellenanlage nachzeichnende Öffnung in der Mitte des weit geschwungenen Daches bietet Raum für Begrünung, wodurch die Mitte des gesamten ZOB optisch akzentuiert wird.
Individuelle Dachrandlösung
Zur fachgerechten Abdichtung der beiden markanten, rund 1.400 Quadratmeter umfassenden Dachflächen beauftragte man die Dachdeckerei Hans Rohde GmbH aus Willingen-Eimelrod. Zum Auftrag der erfahrenen Dachhandwerker gehörte neben der Abdichtung der Flächen auch die Ausbildung der Dachränder. “In der Ausschreibung waren für die Dachränder Mauerabdeckungen vorgesehen”, so Dachdecker- und Klempnermeister Christoph Rohde. “Das wäre gerade bei der Montage eine ziemliche Herausforderung geworden. Auch hätte eine Mauerabdeckung die Geometrie der Dächer mit ihren besonderen Rundungen nicht perfekt wiedergegeben.”
Fertigung nach Aufmaß
Deshalb überzeugte der erfahrene Dachdeckermeister den Auftraggeber, statt der vorgesehenen Mauerabdeckungen ein Dachrandprofil der alwitra GmbH einzusetzen. Zumal auch die Abdichtung der Flächen mit der bewährten Dach- und Dichtungsbahn EVALON® der Trierer Flachdachspezialisten ausgeführt werden sollte. Nach Fertigstellung der Dachkonstruktion erfolgte ein objektspezifisches Aufmaß der Dachränder durch einen Anwendungstechniker der alwitra GmbH gemeinsam mit einem der Mitarbeiter der Hans Rohde GmbH.
Mehrteiliges Aluminiumprofil
Zum Einsatz kam das Dachrandabschlussprofil TA-4F. Das mehrteilige, stranggepresste und korrosionsbeständige Aluminiumprofil ist in Ansichtshöhen von 150 – 200 mm erhältlich. Es ist, wie in Korbach, auf geraden und bogenförmigen Dachrändern ebenso einsetzbar wie auf Dachrändern mit und ohne Aufkantung. Dank des mehrteiligen Aufbaus lässt sich die Dachabdichtung wasserdicht und spannungsfrei an das Profil anschließen. Besonders praktikabel zeigen sich die patentierten, stufenlos verstellbaren 4F-Halterungen.
Nicht zuletzt die hochwertige Kunststoffbeschichtung der Profile mit UV-beständigen, chemikalienresistenten, hochwetterfesten sowie extrem schlag-, kratz- und abriebfesten Farben überzeugte den Auftraggeber. In Korbach kam mit der Oberflächenvariante DB 702 eine der 25 permanent verfügbaren Vorzugsfarben und Oberflächeneffekte aus der alwitra select Farbwelt zur Auswahl.
Überzeugendes Ergebnis
Insgesamt vier Wochen benötigten die Fachhandwerker aus Willingen, um sowohl die Flachdachflächen fachgerecht abzudichten, als auch die Dachrandabschlussprofile zu montieren. “Dank der individuell gefertigten Profile nach Aufmaß und den mitgelieferten Montageplänen hatte wir bei insgesamt 400 m Profilen nur einen Verschnitt von knapp 1,5 Metern”, so Dachdecker- und Spenglermeister Christoph Rohde. “Von dem hervorragenden optischen Eindruck des Dachrandes war auch der Auftraggeber begeistert.”
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