Wenn ein sportlicher Internetnutzer ein Anabolikum wie Testosteron-Enantat online bestellen will, findet er ein buntes Durcheinander von Shops, die um die Gewogenheit der Zielgruppe werben. Mit wenigen Ausnahmen, die mit „sauberen“ Produkten handeln, ist allerdings der Mehrzahl der Anbieter die Gesundheit ihrer Kunden völlig egal.
Bis Beginn der 2000er-Jahre lagen die Umsätze des Anabolika-Handels in Deutschland im einstelligen Millionenbereich. Der Warenumschlag, unter Kontrolle mafiöser Banden, fand in der Subkultur dubioser Kellerstudios statt. Zur Kontaktaufnahme mit dem Dealer war eine persönliche Empfehlung erforderlich.
Wer heute Anabolika im Internet bestellen will, hat es schon viel einfacher. Google findet für Keywords wie »Steroide rezeptfrei« oder »Testosteron-Enantat online bestellen« tausende oder sogar zehntausende Treffer. In der Mehrheit sind es eindeutige Kaufangebote. Genauer betrachtet führen 90 Prozent der Links über Umwege zu einer überraschend geringen Anzahl marktbeherrschender Websites. Die auf den deutschen Markt spezialisierten Shops dürften hierzulande mit großem Abstand die Marktführer sein.
Um zu begreifen, warum so viele Kunden den anonymen Unternehmen vertrauen, ist es zweckdienlich, zuerst die internationale Konkurrenz zu betrachten. Der Markt im weltweiten Datennetz zerfällt in drei große Bereiche: den illegalen Schwarzmarkt, den legalen Versand durch zertifizierte Apotheken (auf Rezept) sowie einen ominösen Grenzbereich. Die kriminellen Aktivitäten jener Verkäufer, die ihre Handelsware in verkeimten Labors in Asien oder Osteuropa herstellen lassen, sind durch staatliche Kontrollen kaum zu unterbinden. Ihre Präparate sind meistens Fälschungen und fallen durch ihre erbärmliche Qualität auf. Die Anwendung derartiger Substanzen ist lebensgefährlich.
Auf der anderen Seite stehen die zumeist auf Produktsicherheit bedachten Händler des deutschen Marktes. Mit großem Geschick nutzen sie die vielen gesetzlichen Schlupflöcher aus, die in den EU-Verordnungen zum Handel mit Medikamenten zu finden sind. Zugleich ist für diese Anbieter die Qualität der Produkte ein wesentliches Kriterium. Allerdings gibt es auch hierzulande mehrere Shop-Betreiber auf dem „grauen Markt“, die sich aufgrund mangelnder Erfahrungswerte einer genauen Zuordnung noch entziehen.
Der Kundenkreis, meist Männer zwischen 18 und 65, ist über die gesundheitlichen Aspekte gut informiert und arbeitet auf einen raschen Zuwachs der Muskelkraft hin. In Internet-Foren posten die Mitglieder ihre Erfahrungen, beobachten die Preise und tauschen sich über die Seriosität der Anbieter aus. Betrüger oder Fälscher sind somit im Nu entlarvt. Verlässliche Bezugsquellen erhalten Empfehlungen. Es ist einleuchtend, dass es einem anständig agierenden Unternehmen leicht fällt, sich im Verlauf der Jahre einen guten Ruf aufzubauen. Die Preisgestaltung der einschlägigen Plattformen wird darüber hinaus für zahlreiche Vergleiche herangezogen.
Dessen ungeachtet berichten einzelne Käufer von negativen Erlebnissen. Betrügerische Online-Shops bieten beispielsweise eine große Auswahl aus tausenden Produkten, während die „sauberen“ Mitbewerber nur mit einer Handvoll ausgewählter Pharmazeutika aufwarten können, die im Labor getestet wurden und dem Kunden eine hohe Qualität bieten. Die Zahl der risikolos konsumierbaren Anabolika ist überraschend gering, doch unbedarfte Anfänger gehen überwiegend jenen Anbietern auf den Leim, die das größte Sortiment haben. Manche Athleten mussten ihre Kuren vorzeitig abbrechen, weil die Produkte minderwertig waren.
Davena Novotny
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