Bereits im späten 18. Jahrhundert reifte in George Washington, Thomas Jefferson und James Madison die Idee eines nationalen botanischen Gartens an der National Mall in Washington, DC. Ihre Intention war es, heimische und tropische Pflanzen zu sammeln, anzubauen und der amerikanischen Bevölkerung zugänglich zu machen. Am 8. Mai 1820 unterzeichnete Präsident James Madison schließlich eine vom US-Kongress verabschiedete Gesetzesvorlage, in der das Land für einen solchen Garten ausgewiesen wurde. Der United States Botanic Garden feiert 2020 somit sein 200-jähriges Jubiläum und ist der älteste, dauerhaft betriebene botanische Garten der Vereinigten Staaten.
Pflanzenvielfalt im Herzen der Stadt
Im Jahr 1933 zog der Garten an seinen heutigen Standort und befindet sich nur wenige Schritte vom US-Kapitol entfernt. Er besteht mittlerweile aus drei verschiedenen Bereichen, die wiederum in kleinere Themengärten untergliedert sind. Im Botanic Garden Conservatory, dem Gewächshaus, sind Wüste, Regenwald und Mittelmeer nur einen Katzensprung voneinander entfernt. Neben Orchideen und vulkanischen Pflanzen aus Hawaii gibt es auch einen Abschnitt mit ausschließlich medizinischen Pflanzen sowie einen Garten für Kinder. Im National Garden können Besucher den Rosen- und Schmetterlingsgarten mit Pflanzen aus der mittelatlantischen Region erkunden und vom Amphitheater eine beeindruckende Aussicht auf das Kapitol genießen. Einen Blick auf die andere Straßenseite der Independence Avenue zu werfen, lohnt sich ebenfalls, denn dort befindet sich der 1932 eröffnete Bartholdi Park. 2016 als Pilotprojekt der “Sustainable SITES”-Initiative neugestaltet, zeigt er eine Vielzahl nachhaltiger Ansätze für den heimischen Garten. Ein besonderes Highlight verspricht außerdem der neun Meter hohe Springbrunnen, der bei Nacht illuminiert ist.
Virtuelle Angebote und Sonderausstellung zum Jubiläum
Seit 1850 ist der United States Botanic Garden für die Öffentlichkeit zugänglich und kann kostenlos besucht werden. Insgesamt beherbergt der Garten über 65.000 Pflanzen, darunter eine Orchideensammlung mit 5.000 Exemplaren. Vier der heute ansässigen Pflanzen kamen bereits im 19. Jahrhundert in die Ausstellung. Aufgrund der aktuellen Situation ist der Garten zurzeit geschlossen, bietet aber unter dem Schlagwort USBG at Home abwechslungsreiche digitale Angebote. Dazu zählen virtuelle 360°-Touren, Online-Programme wie Yoga (jeden Samstag), Kochshows (jeden Donnerstag), Workshops und Lesungen sowie für Familien und Kinder Malvorlagen, Videos und vieles mehr. Weitere Informationen gibt es unter www.usbg.gov/athome und www.usbg.gov/onlineprograms.
Sobald der United States Botanic Garden seine Pforten wieder für Besucher öffnen kann, wartet zum 200-jährigen Jubiläum eine große Sonderausstellung The U.S. Botanic Garden at 200: Deeply Rooted, Branching Outward auf die Gäste, die bis Ende des Jahres verlängert wurde. Naturliebhaber können hier die Geschichte des Gartens in Bildern verfolgen, mehr über die Erforschung von Pflanzen im Laufe der Jahrhunderte erfahren und die täglichen Abläufe der Arbeit im Garten entdecken. www.usbg.gov
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