Rastatt (ots) – Unter dem Motto: “Was Bildung heute braucht, um morgen zu bestehen!” eröffnet das Netzwerk Digitale Bildung am Montag, den 22. Februar die Themenwoche “Bildung Digital”. Die virtuelle Themenwoche, die bis 26. Februar dauert, richtet sich an Bildungsverantwortliche in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Veranstaltet wird sie vom Netzwerk-Gründungsmitglied SMART Technologies. Es gibt tägliche Online-Seminare ab 16 Uhr, Diskussionsrunden mit Chatmöglichkeit sowie Informationen aus der Praxis werden. Dabei werden aktuelle Fragen aufgegriffen: beispielsweise zur technischen Ausstattung und Machbarkeit von digitalem Unterricht, zur didaktischen Umsetzung und nicht zuletzt zur Aufrechterhaltung der Beziehung zwischen Lehrenden und Lernenden, der Grundlage jeglicher Pädagogik. Hier geht es zur Anmeldung: https://dach.smarttech.com/bildung-digital
Lernräume neu denken – Aufbruch wagen
Lernräume müssen neu gedacht werden, damit junge Menschen in der Schule wichtige Zukunftskompetenzen erwerben können. Dies gelingt nur mittels einer pädagogisch ausgerichteten, digitalen Schultransformation. Deshalb will die Veranstaltung ausdrücklich Perspektiven für die Zeit nach der Pandemie öffnen. “Die technische und pädagogische Nachrüstung der Schulen im Rahmen von DigitalPakt Schule und Medienentwicklungsplänen sind zwar wichtige Zwischenschritte”, erklärt Dr. Sarah Henkelmann, Sprecherin des Netzwerks Digitale Bildung. “Was wir aber dringend brauchen, ist eine langfristige, vorausschauende Planung für neue Unterrichtsformen, welche die fantastischen technischen Möglichkeiten aufgreifen, die heute schon existieren. Wir wollen junge Menschen befähigen, sich in einer digitalisierten Welt souverän zu bewegen.”
In der Eröffnungsrunde der Bildungswoche diskutiert Dr. Henkelmann mit Christian Schwaiger, Senior Managing Director für Deutschland, Österreich und Schweiz bei SMART Technologies und Steffen Guschmann, Projektleiter Netzwerk Digitale Bildung zur Zukunft des Lernens und Lehrens. Weitere Themen der Bildungswoche sind unter anderem Vorträge zum Beziehungsmanagement im virtuellen Raum und zur wichtigen Rolle der Schulleitung bei der digitalen Schultransformation. Aus Österreich gibt es Impulse zur Lehrkräftefortbildung mit dem Future Learning Lab. Aus der Schweiz werden spannende Unterrichtsbeispiele mit digitalen Werkzeugen vorgestellt.
Perspektiven für die Zukunft öffnen – Krise als Chance nutzen
Diese Vielstimmigkeit mit Input aus unterschiedlichen Erfahrungen, Sichtweisen und Ländern stärkt das Netzwerk Digitale Bildung, das bereits seit fünf Jahren die Bildungslandschaft positiv zu verändern sucht. Dass dies dringend notwendig ist, belegt das Deutsche Bildungsbarometer Spezial in einer aktuellen Befragung unter Lehrkräften. Die repräsentative Erhebung der Robert Bosch Stiftung hat in Kooperation mit der ZEIT gezeigt, dass vor allem Lehrkräfte in Grundschulen zu 67 Prozent eine schlechte technische Ausstattung kritisieren und Unterstützung und Kompetenzen bei der Anwendung digitaler Lernformen vermissen.[1]
Durch die aktuelle Situation im zweiten Lockdown rückt die Bildung immer mehr in den Fokus – und damit auch die Probleme, die mangelnde digitale Möglichkeiten an vielen Schulen für die Gesellschaft bedeuten. Tagesschau.de berichtet von einer aktuelle Umfrage der Landeselternkonferenz Nordrhein-Westfalen unter 22.000 Eltern in NRW. Sie zeigt, dass das Homeschooling bereits existierende Bildungsungleichheiten deutlich verschärft.[2] Zitiert wird auch der Bildungsexperte Professor Klaus Hurrelmann von der Berliner Hertie School of Governance. Er rechnet damit, dass die Corona-Pandemie bei einem Drittel aller Schülerinnen und Schüler zu Bildungsrückständen führen wird. Höchste Zeit also, neue Möglichkeiten, Ideen und Chancen der Digitalisierung zu denken und auf den Weg zu bringen.
Über das Netzwerk Digitale Bildung
Das Netzwerk Digitale Bildung ist ein Zusammenschluss von Personen unterschiedlicher Expertise, Erfahrungen und Interessen, die sich für zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen engagieren. Das garantiert Vielfalt in Perspektiven, Kompetenzen und Herangehensweisen. Getragen wird unsere Mission von verschiedenen Förderern aus der Wirtschaft. Die Inhalte steuern nicht-kommerzielle Kooperationspartner, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft bei. So bietet das Netzwerk Digitale Bildung konkrete Impulse und Handlungsempfehlungen für alle, die zeitgemäßen Unterricht mit digitalen Werkzeugen gestalten oder die Rahmenbedingungen dafür schaffen wollen. Unsere Informationsangebote richten sich an Lehrkräfte, Schulleitungen, Entscheidungsträger aus Politik, Städten, Kommunen und Gemeinden sowie eine an der Gestaltung von Bildung interessierte Öffentlichkeit. Weitere Informationen: http://www.netzwerk-digitale-bildung.de
[2] https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/homeschooling-bildungsschere-101.html