Reinfeld/Holstein, 27. März 2017 (newshub.de) – Qualität muss einen fairen Preis haben. Nicht nur bei der Textilherstellung, sondern auch in der Logistik. Das betonte Dr. Rezaul Haque, Staatssekretär im Arbeitsministerium von Bangladesch, auf einer Schulungsveranstaltung der Spedition Bode GmbH & Co. KG. Haque leitete eine 24-köpfige, aus hochkarätigen Regierungsvertretern, Fabrikbesitzern, Logistikern sowie Arbeiterinnen und Arbeitern bestehenden Delegation aus Südasien.
Diese informierte sich bei der Spedition Bode hautnah über Arbeits- und Ladungssicherheit, Unfallversicherung sowie sozialen Dialog und Schutz. Und zwar im Rahmen einer vom Institut für Arbeit und Gesundheit der Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) in Dresden zusammen mit der Berufsgenossenschaft Verkehr in Hamburg zum vierten Mal organisierten Reise, zu der auch ein Besuch bei einem Terminalbetreiber im Hamburger Hafen gehörte.
“In Bangladesch werden Transporte ganz anders und teilweise abenteuerlich durchgeführt. Aber das funktioniert auch”, unterstrich Dr. Christian Bochmann (IAG-Leiter für Unternehmensorganisation, Kooperation und Recht) in diesem Zusammenhang. Bei der “nachweislich sehr gut aufgestellten” Spedition Bode hätten die asiatischen Gäste durch den Dekra-Experten Volker Dührkoop einen erstklassigen Eindruck davon erhalten, wie Ladungen in Deutschland professionell verstaut, gesichert und transportiert würden. Das würde auch in Bangladesch zwar zunächst Geld kosten, sich jedoch durch einen “Return On Prevention” schnell wieder auszahlen und vor allem menschliches Leid reduzieren. Wobei zu berücksichtigen sei, dass der durchschnittliche Arbeiterlohn in Bangladesch bei monatlich 60-90 US-Dollar liege.
Dass sich ein Vorzeige-Qualitätsstandard und überdurchschnittliches soziales Engagement für alle an der Logistikkette Beteiligten auszahle, unterstrich bei der Schulung erneut Seniorchef Eckhard Bode (“Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital”). Zumal Kunden, die sich aus Kostengründen anders orientiert hätten, meistens schnell zurückkämen, um wieder die für sie erforderliche Qualität zu bekommen.
Nach Aussage von Staatssekretär Haque hätten die Teilnehmer in Norddeutschland “sehr viel gesehen und gelernt.” Es werde allerdings noch lange dauern und eine adäquate Bezahlung durch die global einkaufenden Textilgiganten voraussetzen, bis der Standard auch in Bangladesch deutschem Niveau entspreche. Dafür müssten Auftraggeber und Kunden in Europa ganz einfach bereit sein, “etwas mehr zu zahlen”.
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