München (ots) – “Das Wort zum Sonntag”, am Samstag, 15. 2021, um 23:35 Uhr sprechen Ilka Sobottke und Wolfgang Beck.
Coronakrise ist nicht die einzige, die drängt, auch die Klimakrise und die zunehmende gesellschaftliche Spaltung in arm und reich, um nur zwei weitere zu nennen. Manchen wird das aber alles derzeit zu viel, wissen Pastorin Ilka Sobottke und Pfarrer Wolfgang Beck aus Erfahrung. Mit dem Motto des aktuellen Ökumenischen Kirchentages in Frankfurt sagen sie dennoch: “Schaut hin!” In ihrem “Wort zum Sonntag” erzählen” sie von den Chancen, die im genauen Hinschauen liegen.
Die “Wort zum Sonntag”-Sendung kann unter www.DasErste.de/wort nachgelesen oder als Video-Podcast sowie am jeweiligen Tag nach 18:00 Uhr in der ARD-Mediathek angesehen werden.
Redaktion: SWR
Sonntag, 16. Mai 2021, um 13:15 Uhr:
Bunte Gemeinde in einer alten Synagoge – Die Gemeinschaft am Berliner Fraenkelufer
Von der Synagoge am Berliner Fraenkelufer, 1913 errichtet, ist heute nur noch ein Seitentrakt erhalten. Um einen Wiederaufbau kümmerte sich lange niemand. Mario Marcus und seine Familie bedauern das sehr, denn sie sind der Synagoge schon in der vierten Generation treu: Bereits die Großeltern besuchten sie regelmäßig, gleich mehrere Hochzeiten feierte die Familie dort. Und heute ist Enkel Jonathan im Vorstand der Synagoge.
Doch seit ein paar Jahren gibt es Hoffnung: Der Israeli Dekel Peretz und seine deutsche Frau Nina setzen sich massiv für einen Wiederaufbau des alten Gebäudes ein. Denn eine junge Gemeinschaft in “Kreuzkölln”, dem Übergang von Kreuzberg zu Neukölln, findet hier einen Platz, an dem sie sich trifft, gemeinsam betet, Lernnächte veranstaltet und vieles mehr. “Es ist eine Grassroot-Gemeinde, in der sich jeder engagiert”, sagt Nina Peretz über die Gemeinschaft, in der sich junge israelische Familien genauso finden wie Vertreter von “Keshet”, einer queeren Organisation. Oder auch misrachische, orientalische Juden wie der Schriftsteller Mati Shemoulof, dessen Eltern aus Bagdad stammen. Sie alle bilden eine bunte Gemeinde, der die Räume zu eng werden. Die neue alte Synagoge soll Platz bieten, aber auch neue Möglichkeiten: Mit einem Café, Ausstellungen und Veranstaltungen will sich die junge Gemeinschaft am Fraenkelufer auch der nichtjüdischen Welt öffnen und sie einladen.
Film von Andrea Roth
Redaktion: Sabine Rauh (BR)
Diese Sendung ist nach der Ausstrahlung zwölf Monate lang in der ARD-Mediathek verfügbar.