In der ehemaligen DDR stehen sehr wertvolle Immobilien, von denen die neuen Bundesländer heute profitieren. Diese sind weitaus vielfältiger, als die Plattenbauten, die manch einer im Kopf haben könnte.
Magdeburg, 26.08.2021. „Viele Menschen vermuten in der ehemaligen DDR, also den neuen Bundesländern, eher Plattenbauten. Doch tatsächlich gab es damals viele Altbausanierungen und aufwendige Rekonstruktionen, welche heute Ostdeutschland mit schönen Immobilien schmücken. Tatsächlich war das Thema Bauen und Sanierungen schon bei den Montagsdemos im Jahr 1989 in Leipzig ein Thema. Hier wurden Reformen gefordert“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg. Leipzig erlebte ab dem Jahr 1918 einen regelrechten Bauboom, im Zuge dessen über 100.000 Gründerzeitbauten entstanden. Bis in den Zweiten Weltkrieg hinein war Leipzig eine Kulturstadt, die durch Goethe, Schiller und Nietzsche dafür gelobt wurde. Obwohl Leipzig nicht so stark bombardiert wurde, wie andere Städte, waren viele Immobilien bis 1989 nicht mehr bewohnbar. Die Regierung der DDR hatte sich nicht um diese Altbauten gekümmert.
„Trotzdem wird oft nicht erwähnt, dass es zwischen 1948 und Ende der 60er-Jahre ein durchaus großes Interesse der Bürgerinnen und Bürger gab, die Objekte instand zu halten. Man wollte die alte Bausubstanz bewahren, rekonstruieren oder zumindest eine ähnliche Bautypologie in der Stadt vertreten sehen. Davon profitiert bis heute nicht nur die Leipziger Innenstadt, sondern beispielsweise auch das Berliner Nikolaiviertel“, fügt Thomas Filor hinzu. Neben Leipzig und Berlin profitieren auch Rostock, Greifswald, Chemnitz oder Dresden von diesen Immobilien der DDR, auch genannt Ostmoderne. Anfang der 70er-Jahre fing die Plattenbauplanung an, da dringend neuer Wohnraum benötigt wurde. „Mittlerweile haben viele Denkmalpfleger bundesweit Interesse an den Immobilien der Nachkriegsmoderne in Ostdeutschland. Und auch als Immobilienstandorte überzeigen viele Städte. Dabei ist das Interesse an den Altbauten natürlich besonders hoch. Hier entscheiden sich viele Investoren auch für sanierte Denkmalimmobilien, von denen es unzählige in Ostdeutschland gibt“, erklärt Immobilienexperte Thomas Filor aus Magdeburg abschließend.