Eine 18-jährige Essenerin wird sich wegen zahlreicher Betrügereien vor der Justiz zu verantworten haben. Die in Essen wohnende junge Frau hatte sich vor einigen Monaten auf eine Kleinanzeigen-Annonce gemeldet, in der Verkaufsagenten, bzw. Warenprüfer auf 450-Euro-Basis gesucht wurden. Nachdem sie eine Kopie ihres Ausweises und ein Lichtbild übersandt hatte, schickte ihr neuer “Arbeitgeber” neue Versandkartons und bedruckte Etiketten. Etliche Pakete bekommen diese “Prüfer” dann täglich zugestellt, die nach Estland oder in andere meist östliche Länder weitergeschickt werden. Ihren “versprochenen Lohn” erhielt die junge Dame nicht – dafür aber zahlreiche Forderungen von Inkasso-Unternehmen, die die geprellten Firmen beauftragten. Dass die Waren nicht bezahlt wurden, stellen die Verkaufsagenten auch fest, wenn Kriminalbeamte mit Durchsuchungs- und/oder Haftbefehlen vor ihren Wohnungstüren stehen. Bei der 18-jährigen Essenerin kamen zuletzt drei Pakete als unzustellbar zurück, die einen Warenwert von mehreren tausend Euro hatten. Darunter befanden sich Spielwaren von Lego und Duplo. In Abstimmung mit der Essener Staatsanwaltschaft nehmen diese Pakete nicht den Weg in die Asservatenkammer. In der nächsten Woche darf die ermittelnde Beamtin des KK 14 die Spielsachen der Ronald-McDonald Stiftung im Essener Grugapark übergeben. Dort kommen schwerkranke Kinder während ihrer Behandlung, oft über Wochen, mit ihren Eltern unter. Die zum größten Teil ehrenamtlichen Helfer sorgen in dem farbenfrohen und außergewöhnlichen Hundertwasserschloss für ein wenig Ablenkung in der schweren Zeit. So viel Freude hat die junge Essenerin nicht erlebt, da sie sich neben den Forderungen der Firmen auch noch einem Strafverfahren gegen sich ausgesetzt sah. /Peke
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