Fr. Okt 4th, 2024

Unheimliche Geschichten

Aberglauben hatte stets seinen festen Platz in der menschlichen Gesellschaft. Tief verwurzelt scheint die Angst vor schwarzen Katzen, die von links unseren Weg überqueren, der Zahl 13 sowie Freitag dem Dreizehnten zu sein. Ebenso soll es Unglück bringen, unter einer Leiter hindurchzugehen oder einen Spiegel zu zerbrechen. Daher ist es also kein Zufall, dass dieses Buch genau 13 unheimliche Geschichten, eine schwarze Katze und einen Spiegel enthält. Wirken Flüche wirklich oder nur, wenn man an sie glaubt? Existieren Aliens und Zeittore ausschließlich in unserer Fantasie? Was ist möglich oder unmöglich, Wahrheit oder Fiction? Das müssen Sie, lieber Leser und liebe Leserin, selbst herausfinden. Doch Vorsicht! Verlieren Sie sich nicht zwischen den Zeilen dieses Buches.

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-1093338331

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Auch als E-Book erhältlich!

 

Leseprobe aus dem Buch

Spiegelwelten – das Tor zur Hölle

In einem fernen Land gibt es eine Legende, die besagt, dass der Teufel einst einen kostbaren Spiegel stahl und sich mit ihm in die Lüfte erhob. Er war nicht nur machtbesessen sondern auch eitel. Da blendete ihn die aufsteigende Sonne, und er ließ den Spiegel fallen. Auf der Erde aber zerbrach dieser in sieben Stücke.

 

Die Brüder Mac Quinn standen in dem alten Antiquitätenladen und ließen prüfend ihre Blicke schweifen. Sie kannten sich bestens aus, da ihre Leidenschaft das Sammeln alter Kunstgegenstände und Raritäten war. Im Ort waren die drei Junggesellen als seltsame, wortkarge Kauze bekannt, die jeden Kontakt scheuten. Deshalb wohnten sie wohl auch abseits in einer alten Burg mit Blick über die Stadt. Besuch bekamen sie nur selten, was nicht weiter verwunderlich war. Man munkelte, dort oben gehe es nicht mit rechten Dingen zu. Hexen und Dämonen, ja, der Teufel selbst solle die Burg nachts heimsuchen.

Die drei Brüder wussten nicht, was man sich in der Stadt erzählte – und wenn, dann wäre es ihnen sicherlich egal gewesen.

„Warum ist das hier verhangen?“, erkundigte sich James, der Älteste, bei dem Antiquitätenhändler. Ein weißes Laken verdeckte einen mannshohen Gegenstand in der hintersten Ecke des Ladens im Halbdunkel.

„Das steht nicht zum Verkauf“, antwortete der Händler.

Der Kunde zog ungeduldig an dem Tuch, das jetzt Teile eines wunderschönen Spiegels freigab. Der Rahmen war kunstvoll verziert und sicherlich unbezahlbar.

„Teakholz“, stellte Mike, der inzwischen aufmerksam geworden war, sachlich fest und fuhr mit den Fingern vorsichtig über die blütenhaften Ornamente. Bill nickte bedächtig mit dem Kopf.

„Ein schönes Stück – was soll er denn kosten?“

„Ich sagte Ihrem Bruder schon, dass der Spiegel nicht verkäuflich ist!“

„Schade“, brummte James.

„Der würde so gut in unsere Sammlung passen. Darf man fragen, warum Sie ihn nicht verkaufen wollen?“

In den Augen des Händlers stand die blanke Angst. Schnell zog er das Laken wieder über den antiken Gegenstand.

„Er ist verflucht. Seine letzte Besitzerin soll er in den Wahnsinn getrieben haben. Mehr weiß ich darüber auch nicht.“

„Hören Sie, wir sind die Mac Quinns und glauben nicht an Flüche! Verkaufen Sie uns den Spiegel, dann sind Sie ihn los!“

Der Händler überlegte. Das Teil flößte ihm Angst ein. Irgendetwas Böses ging davon aus, das konnte der sensible Mann spüren. Vielleicht war es wirklich besser, es los zu werden. Die Mac Quinns waren ihm ein Begriff, wenn sie auch zum ersten Mal seinen Laden betreten hatten. Sollten Sie den Spiegel doch in ihre düstere Burg schaffen, weit weg von ihm.

„Gut, aber Sie müssen ihn selbst abtransportieren“, gab er nach.

Ende der Leseprobe.

 

©byChristine Erdic

 

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Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
https://christineerdic.jimdofree.com/

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