Memantin ist ein seit 2002 zugelassenes Medikament aus der Gruppe der Antidementiva, das zur Behandlung von mittel bis schwer dementen Alzheimer-Patienten angewendet wird. Um es zu kaufen, benötigt man ein vom Arzt unterschriebenes Rezept. Laut Studien wirkt Memantin gegen Demenz besser als ein Placebo. Heilen kann es die Krankheit aber nicht.
Mittel zur Behandlung von Demenz
Die Alzheimer-Krankheit ist der häufigste Auslöser von Demenz. Im Alter von 65 Jahren leiden in Deutschland etwa 1 % bis 2 % aller Menschen unter dieser Erkrankung. Der Verlauf ist anfangs unauffällig. Oft gehen die Betroffenen erst zum Arzt, wenn das Gedächtnis so stark beeinträchtigt ist, dass sie den Alltag nicht mehr bewältigen können. Im weiteren Verlauf kommt es auch zu Veränderungen der Persönlichkeit, zu Stimmungsschwankungen, Gereiztheit und Depressionen.
Bisher gibt es kein Medikament, das die Krankheit heilen könnte. Es ist aber möglich, den Verlauf zu bremsen. Zu den wichtigsten Wirkstoffen zählen AChE-Hemmer (wie zum Beispiel Donepezil und Galantamin) sowie der NMDA-Rezeptor-Hemmer Memantin. AChE-Hemmer kommen vor allem bei leichten bis mittleren Formen der Erkrankung zum Einsatz, Memantin ab dem Übergang von der mittleren zur schweren Stadium.
Memantin gegen Demenz: Studien zur Wirksamkeit
In einer Auswertung des Cochrane-Instituts wurden 44 Studien mit insgesamt ca. 10.000 Teilnehmern verglichen, um zu prüfen, ob und wie gut Memantin gegen Demenz wirksam ist. Beurteilt wurden dabei die kognitiven Fähigkeiten der Patienen, die Fähigkeit zur Bewältigung des Alltags sowie der Schweregrad von Stimmungsschwankungen und Verhaltensauffälligkeiten.
Es stellte sich heraus, dass Memantin bei mittlerer bis schwerer Demenz im Vergleich zu einem Placebo tatsächlich einen positiven Effekt ausübt, der allerdings nur schwach ausgeprägt ist. Bei Demenz im Anfangsstadium bietet es keinen Vorteil.
Außerdem zeigte sich, dass bei mittleren bis schweren Formen der Alzheimer-Demenz eine Kombination aus Memantin mit einem AChE-Hemmer besser wirkt als die jeweiligen Einzelwirkstoffe.
Verträglichkeit und verfügbare Produkte
Wenn Memantin gegen Demenz in der vom Arzt verordneten Dosis eingenommen wird und keine Unverträglichkeit besteht, treten in der Regel keine gravierenden Probleme auf. Zu den typischen Nebenwirkungen zählen Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Verstopfung, erhöhter Blutdruck und Schläfrigkeit. Die Wirkung von Barbituraten und Neuroleptika kann abgeschwächt werden.
In Deutschland sind memantinhaltige Medikamente unter anderem unter den Handelsnamen Memando, Axura und Ebixa erhältlich. Alle Produkte mit diesem Wirkstoff sind apotheken- und rezeptpflichtig. Wer Memantin kaufen möchte, benötigt also ein von einem Arzt unterschriebenes Rezept.
Quelle und weitere Informationen zu Memantin bei Demenz
Anke Herrmann
Herrmann News
Amsinckstrasse 5
99990 Großengottern
herrmannanke@emailn.de