Di. Okt 1st, 2024

Berlin (ots) –

Thunfisch ist in aller Munde, Thunfisch wird praktisch in jedem Land der Erde konsumiert, Thunfische werden zudem weltweit in fast allen Meeren gefangen. Allerdings: Längst noch nicht so nachhaltig, wie es sein könnte. Ihre Beliebtheit sorgt nämlich auch für steigende Fangmengen und die bedrohen einige der weltweit 23 Thunfischbestände.

Am 2. Mai findet daher der “Welt-Thunfischtag” statt, den die Vereinten Nationen 2016 erstmalig mit dem Ziel ausriefen, VerbraucherInnen, Politik und Handel auf diese außergewöhnliche Fischart aufmerksam zu machen und zum Nach- und Umdenken anzuregen. Thunfisch, so die Haltung des Marine Stewardship Council (MSC) ist eine wertvolle Ressource. Und Nachhaltigkeit gibt es nicht umsonst. Sie erfordert Investitionen, Veränderungen und Kontrollen.

Dass Fischereien in aller Welt nachweislich immer mehr auf ihre Umweltverträglichkeit, auf den Zustand von Fischbeständen und auf die Wahl und Verbesserung ihrer Fangmethoden achten, ist auch dem MSC anzurechnen: Von der offiziell weltweit angelandeten Thunfisch Fangmenge (laut Welternährungsorganisation FAO 5,8 Millionen Tonnen im Jahr 2019) machen die Fänge mit MSC-Siegel heute annähernd 30 Prozent oder 1,67 Millionen Tonnen aus. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 waren es erst 700.000 Tonnen.

Thunfisch in Deutschland: Nachhaltigkeit des Thunfischangebots deutscher Supermärkte verdreifacht – doch die Gesamtlage bleibt kritisch

In Deutschland, hier ist Thunfisch nach Lachs und Alaska-Seelachs der drittbeliebteste Speisefisch, ist der Thunfischkonsum im Vergleich zum Vorjahr von 65.000 auf 74.000 Tonnen gestiegen. Gleichzeitig ist das Thunfischsortiment des Einzelhandels jedoch auch nachhaltiger geworden: Der Volumen-Anteil von Thunfischprodukten aus nachhaltiger Fischerei hat sich von knapp 10 Prozent (2018) auf 34 Prozent (2020) mehr als verdreifacht.

Mit dieser positiven Marktentwicklung ist Deutschland globaler Vorreiter: Während einerseits der Pro-Kopf- Thunfischkonsum in vielen europäischen Ländern höher ist als hierzulande, ist gleichzeitig in keinem anderen Land der Welt der Anteil nachhaltiger, MSC-zertifizierter Thunfischprodukte so hoch wie in Deutschland.

Stefanie Kirse, Leiterin des MSC Deutschland/Österreich/Schweiz: “Diese Entwicklung im Thunfischsegment war lange fällig und ist sehr erfreulich! Je deutlicher der Handel – und die VerbraucherInnen – Fisch aus nachhaltiger Fischerei einfordern, umso größer der Anreiz für Fischereien, ihre Fangaktivitäten auf nachhaltige Beine zu stellen. Auf dieser Grundannahme fußt unser Programm. Es ist schön zu sehen, dass sich die Nachhaltigkeitslücke, die es in Deutschland beim Thunfisch gibt, ein Stück weit schließt.”

Dass nach den Sortimentsumstellungen der vergangenen Jahre heute gut ein Drittel des im deutschen Einzelhandel verkauften Thunfischvolumens aus kontrolliert nachhaltiger Fischerei stammt, ist positiv. Doch es bedeutet im Umkehrschluss leider auch weiterhin: Knapp 70 Prozent der in Deutschland verkauften Thunfischmenge kommt immer noch ohne kontrollierte Nachhaltigkeit und ohne gesicherte Rückverfolgbarkeit auf unsere Teller. Das gilt insbesondere für die Dosenprodukte im unteren Preissegment.

Überfischt – nicht überfischt: Aktuelle Zahlen zum Thunfisch

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