Osnabrück (ots)
–
Armut in größten Städten deutlich höher und stärker gestiegen als im Bundesschnitt
Antwort des Arbeitsministeriums – Linkspartei fordert mehr geförderte Jobs in Brennpunkt-Städten
Osnabrück. Der Anteil armer Menschen ist in Deutschlands Ballungsräumen deutlich höher als in den meisten Städten und auf dem Land, und die Schere geht weiter auseinander. Am höchsten war die relative Armutsquote 2019 in Duisburg (28,5 Prozent), Dortmund (24,7 Prozent) und Bremen (24,5 Prozent), am niedrigsten in München (11,2 Prozent) und Stuttgart (13,6 Prozent). Bundesweit lag sie bei 15,9 Prozent.
Das geht aus einer Antwort des Arbeits- und Sozialministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei hervor, die der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ) vorliegt. Als armutsgefährdet beziehungsweise relativ arm gilt dabei eine Person, die über weniger als 60 Prozent des bundesweiten sogenannten Äquivalenzeinkommens verfügt.
In vielen großen Städten ist auch eine überproportionale Armutszunahme zu verzeichnen. Bundesweit stieg der Anteil relativ armer Personen von 14,7 Prozent im Jahr 2005 auf 15,9 Prozent 2019, ein Plus von 1,2 Prozentpunkten. In Duisburg ging sie hingegen um 11,5 Prozentpunkte nach oben, in Dortmund um 6,5 und in Düsseldorf um 5,5.
Ähnlich sieht es im Vorjahresvergleich aus: In Frankfurt am Main stieg die Quote von 2018 bis 2019 um 3,6 Prozentpunkte, in Bremen um 2,9 und in Nürnberg um 2,5. Leichte Entspannung gegenüber dem Vorjahr zeigt sich nur in Stuttgart, Köln und Essen.