Schon seit einigen Jahren ist das Konzept, das Bitcoin zugrunde liegt, in der Finanzbranche präsent. Doch die Industrie ist sich uneins darüber, ob es ein Konzept für die Zukunft ist – oder eben nicht.
Wie lässt sich das Prinzip des Distibuted Ledger im Finanzsektor nutzen? Der stark regulierte Markt hat hohe Anforderungen zu erfüllen. Und wo wäre die Anwendung sinnvoll? Dass alle Teilnehmer über die gleichen Informationen verfügen verlangt eine hohe Automatisierung, Sicherheit und vertraglich vereinbarte Regeln. Einer der Vorteile ist der Entfall des Aufwands zur Datenabstimmung zwischen den einzelnen Parteien. Außerdem kann die Herkunft der Daten gut nachvollzogen werden, da die Blockchain unveränderlich ist. Die State Street Bank sieht Einsatzmöglichkeiten im Settlement & Clearing, aber auch bei Reports und Audits oder Asset Assignment & Transfer.
Doch laut einer Umfrage des Unternehmens hält nur weniger als ein Drittel die Sicherheitsstandards durch eine Blockchain als erfüllt. Es gilt also, diese zu identifizieren und Lösungen zu erarbeiten. Immerhin halten über die Hälfte der Befragten die Blockchain als relevant für die Branche in der Zukunft. Denn über die erwarteten Vorteile der Kosteneinsparung, Transparenz und kürzeren Settlement-Zyklen ist man sich wohl einig. Die State Street hat sich dazu entschlossen, das Thema durch eine breitgefächerten Analyse, eine Identifizierung aller möglichen Einsatzbereiche und dem Test von Prototypen anzugehen. Wie Jörn Tobias, Managing Director, State Street Bank International GmbH, auf dem INVESTMENT FORUM erklärte, werden dabei nicht nur Ideen und Experten des eigenen Unternehmens zurate gezogen, sondern auch die von externen Partnern, die bereits ein solides Verständnis über die Technologie haben.
Terminologie und Definition sind noch nicht konsistent und das Arbeiten mit der Blockchain unterscheidet sich von bestehenden Technologien. Bisher gibt es keine komplette und sicher funktionierende Lösung am Markt und man weiß, dass Blockchain nicht die Lösung für alle Probleme sein wird. Es sind nicht nur Fachkompetenz und kritische Fragen gefordert, sondern auch ein entsprechendes IT-Know-how, das den Fokus auf Skalierbarkeit, Integration und Standardisierung legt. Außerdem eine Rechtsabteilung die alle Fragestellungen zu regulatorischen Anforderungen beantworten und aufstellen kann, die durch die neue Technologie entstehen. Jörn Tobias zeigte in seinem Vortrag, wie wichtig es dabei ist, Schwachstellen zu erkennen und offen für künftige Entwicklungen zu bleiben, um immer einen Schritt voraus zu sein.
Sein Foliensatz steht hier (http://www.konsort.de/fileadmin/konsort/documents/Blockchain_15_Investment_Forum_2017_final.pdf) zum Download bereit.
Zum INVESTMENT FORUM am 30. Mai in Frankfurt am Main hatte Konsort gemeinsam mit den Partnern Stefan Nützel – NeXeLcon und Nicolai Schödl Business Consulting in die Räumlichkeiten des BVI eingeladen. Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung durch die Societe Generale Securities Services GmbH.
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