So. Sep 22nd, 2024
Berlin (ots) –

Wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern wurden seit Montag aufgrund richterlicher Beschlüsse acht Objekte in Berlin durchsucht und bei mehreren Verdächtigen richterliche Haftbefehle vollstreckt. Zwei Beschuldigte wurden am Montag im Rahmen einer aktuellen Schleusung mit neun Geschleusten festgenommen.

Seit November 2014 werden von der Staatsanwaltschaft Berlin und der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Schleuser (GES), bestehend aus Beamten des Fachkommissariats des Landeskriminalamtes Berlin und der Bundespolizei, Ermittlungen zu einer vietnamesisch-polnischen Tätergruppierung geführt, denen vorgeworfen wird, sich zusammengeschlossen zu haben, um aufgrund eines gemeinsamen Tatplans und in arbeitsteiliger Weise Ausländer, vornehmlich vietnamesische Staatsangehörige, von Litauen, Weißrussland und Österreich über Polen nach Deutschland und teilweise weiter nach Frankreich und Großbritannien zu schleusen. Insgesamt richten sich die Ermittlungen gegen 21 Personen.

Die Durchsuchungen in Marzahn, Lichtenberg, Treptow, Alt-Hohenschönhausen, Köpenick und Reinickendorf führten zum Auffinden umfangreicher Beweismittel, unter anderem schleusungsrelevanter Personaldokumente und Blanko-Geburtsurkunden sowie Diebesgut in Höhe von mehreren Tausend Euro. Außerdem wurden zwei illegal aufhältige vietnamesische Staatsangehörige festgenommen.

Bislang wird wegen 26 Schleusungsfällen mit etwa 100 geschleusten Personen ermittelt.

Die Beschuldigten gingen bei den Schleusungen teilweise rücksichtslos und mit erheblicher krimineller Energie vor, indem Fahrer eingesetzt wurden, die keine Fahrerlaubnis hatten und geschleuste Personen in Wohnungen festgehalten wurden, bis Zahlungen von Angehörigen für Teilstrecken bei den Schleusern eingingen. Für eine Schleusung von Vietnam nach Deutschland verlangten die Schleuser zwischen 10.000 und 25.000 Euro.

Bei den Durchsuchungsmaßnahmen am Montag und Mittwoch kamen etwa 70 Polizisten zum Einsatz. Die Ermittlungen dauern an.

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