Filmikone Henny Porten. Während die Cineasten in Deutschland ihr in den zwanziger Jahren zu Füßen lagen, wurde sie im Dritten Reich eiskalt ins Abseits gestellt, da sie sich weigerte, sich von ihrem jüdischen Mann scheiden zu lassen. Nach dem 2.Weltkrieg floh sie mit ihm nach Schleswig-Holstein. Neu entdeckte Briefe zeigen, wie unglücklich sie in Ratzeburg lebte und ausharrte. In diesen Jahren bekam sie in der Filmindustrie der BRD kein Bein mehr auf den Boden und rutschte in die Armut. Glückliche Momente folgten in der DDR, wo sie für kurze Zeit bei der DEFA Arbeit und Anerkennung fand, bis sie zurück nach West-Berlin ging. – Der Aufstieg und Fall einer Filmpionierin, die ein Mensch zum Anfassen blieb. Couragiert, mutig und fest verankert in der Filmgeschichte.
Detlef Schienke
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