Fr. Okt 25th, 2024
Die Bundespolizei hat bei Grenzkontrollen auf der A93 einen mutmaßlichen Schleuser festgenommen. Der Mann brachte mit seinem Pkw fünf Personenen, darunter zwei Kleinkinder, über die deutsch-österreichische Grenze.
Rosenheim / A93 (ots) –

Die Bundespolizei beschuldigt einen 31-jährigen Syrer mehrere Personen illegal über die Grenze gebracht zu haben. Der Mann ist am Dienstag (11. September) bei Grenzkontrollen auf der A93 nahe Kiefersfelden festgenommen worden. Er saß am Steuer eines in Deutschland zugelassenen Wagens. Obwohl in dem Auto nur fünf Sitzplätze vorgesehen sind, befanden sich insgesamt sechs Personen im Pkw. Unter den Geschleusten waren zwei Kleinkinder. Der Gesundheitszustand eines der beiden Kinder war besorgniserregend. Das erst 24 Tage alte Baby war derart ausgetrocknet, dass es sofort ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

Wie sich bei der Kontrolle auf der Inntalautobahn herausstellte, verfügt der syrische Fahrzeugführer über eine deutsche Aufenthaltsgenehmigung. Seine Mitfahrer hatten hingegen keine Papiere dabei. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich ebenfalls um syrische Staatsangehörige. Der Fahrer gab zunächst an, die drei Erwachsenen und zwei Minderjährigen aus Mitleid von Österreich aus mitgenommen zu haben. Im Verlauf der Befragung verstrickte er sich jedoch immer mehr in Widersprüche. Nach ersten Erkenntnissen der Rosenheimer Bundespolizei ließ der Mann seine Mitfahrer bereits in Italien ins Auto einsteigen. Dass es für die beiden Kleinkinder im Alter von nicht einmal einem Monat beziehungsweise drei Jahren keine ausreichend gesicherten Sitzmöglichkeiten gab, spielte für ihn offenbar keine Rolle. Pro Person soll der Fahrer mehrere hundert Euro verlangt haben. Die geschleusten Erwachsenen im Alter von 20, 25 und 28 Jahren schilderten, dass sie vier Tage lang ohne jede Versorgung in Italien unterwegs gewesen wären und sich letztlich auf das Beförderungsangebot ihres Landsmannes eingelassen hätten.

Die unzureichende Ernährung dürfte sich unmittelbar auf die Gesundheit des jüngsten Mitfahrers niedergeschlagen haben. Gemäß einer ärztlichen Diagnose war das Baby dehydriert und musste in die Rosenheimer Klinik eingeliefert werden. Der mutmaßliche Schleuser hat nachweislich in Deutschland einen festen Wohnsitz. Er konnte nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen die Dienststelle der Bundespolizei in Rosenheim wieder verlassen, wird sich aber voraussichtlich schon bald wegen Einschleusens von Ausländern verantworten müssen. Die geschleusten Syrer werden an eine Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge weitergeleitet.

Rückfragen bitte an:

Rainer Scharf (MSc) Bundespolizeiinspektion Rosenheim Burgfriedstraße 34 – 83024 Rosenheim Telefon: 08031 80 26 2200 E-Mail: bpoli.rosenheim.oea@polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim liegt an der Schnittstelle zweier Hauptschleuserrouten, der Balkan- und der Brennerroute. In einem rund 200 Kilometer langen Abschnitt des deutsch-österreichischen Grenzgebiets begegnen die etwa 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der illegalen Migration und gehen vor allem gegen die Schleusungskriminalität vor. Der bahn- und grenzpolizeiliche Verantwortungsbereich erstreckt sich auf die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen sowie auf die Stadt und den Landkreis Rosenheim. Auf über 410 Bahnkilometern und in etwa 70 Bahnhöfen und Haltepunkten sorgen die Bundespolizisten zwischen Chiemsee und Zugspitze für die Sicherheit der Bahnreisenden. Weitere Informationen zur Bundespolizei erhalten Sie unter www.bundespolizei.de oder oben genannter Kontaktadresse.

Original-Content von: Bundespolizeidirektion München, übermittelt durch news aktuell

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