Di. Jul 2nd, 2024
Die Bundespolizei hat auf der B2 bei Mittenwald einen Pakistaner festgenommen. Der Mann wird beschuldigt, mehrere Landsleute mit dem Pkw eingeschleust zu haben, ohne einen Führerschein zu besitzen.
Mittenwald / Rosenheim (ots) –

Nicht einmal 24 Stunden nach Vereitelung einer gefährlichen Einschleusung von sechs Irakern auf der Staatsstraße zwischen Leutasch (Bezirk Innsbruck) und Mittenwald, hat die Bundespolizei am Donnerstag (25. Juli) bei Grenzkontrollen in der Zugspitzregion erneut einen mutmaßlichen Schleuser gefasst. Der pakistanische Fahrer, der offenbar drei Landsleute gegen Bezahlung illegal über die Grenze gebracht hatte, wurde auf der B2 bei Mittenwald festgenommen. Seit Freitag befindet er sich in Untersuchungshaft. Die zuständige Bundespolizeiinspektion in Rosenheim ermittelt allerdings nicht nur wegen Einschleusens von Ausländern gegen den gesuchten Mann.

Wie seine drei Begleiter im Alter von 17, 31 und 34 Jahren konnte sich auch der Fahrzeugführer gegenüber den Bundespolizisten nicht ordnungsgemäß ausweisen. Der Pakistaner wurde daher nicht nur der Schleuserei, sondern auch selbst der versuchten illegalen Einreise beschuldigt. Da er eine italienische Asylkarte mitführte, war es möglich, seine Personalien nachzuvollziehen. Wie sich rasch herausstellte hatte das Amtsgericht Lindau Mitte 2017 gegen ihn einen Strafbefehl wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz erlassen. Laut des entsprechenden Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Kempten hat der 41-Jährige noch eine Geldstrafe in Höhe von 650 Euro zu zahlen oder ersatzweise eine 65-tägige Freiheitsstrafe zu verbüßen.

Bei der Durchsuchung des mitgeführten Gepäcks entdeckten die Bundespolizisten einen pakistanischen Führerschein des Fahrers. Die Überprüfung des Dokuments ergab, dass es sich um eine Fälschung handelt. Da der mutmaßliche Schleuser offenbar über keinen Führerschein verfügt, wurde er wegen des Verschaffens beziehungsweise der Einfuhr der falschen Urkunde und zudem wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis angezeigt. Im Wagen fanden die Beamten schließlich noch ein Einhandmesser, das zugriffsbereit in der Seitentüre lag. Daher wurde auch einen Verstoß gegen das Waffengesetz zur Anzeige gebracht.

Ersten Erkenntnissen der Bundespolizei in Rosenheim zufolge soll der Fahrzeugführer für die Beförderung der drei pakistanischen Mitfahrer von Italien nach Deutschland mehrere hundert Euro kassiert haben. Das aufgefundene Geld wurde sichergestellt. Die Bundespolizei führte den mutmaßlichen Schleuser am Freitag beim Amtsgericht in München vor. Dieses entschied, den Mann in Untersuchungshaft zu nehmen. Er wurde in ein Münchner Gefängnis eingeliefert. Ferner ist auf richterliche Anordnung hin der eine der beiden erwachsenen Geschleusten in Zurückweisungshaft genommen worden. Der andere wurde der zuständigen Ausländerbehörde zugeleitet. Dort wird bestimmt, ob ein weiterer Verbleib im Land in Frage kommt. Der Minderjährige konnte der Obhut des Jugendamtes in Garmisch-Partenkirchen anvertraut werden.

[Ergänzend zu der dem aktuellen Fall vorausgegangenen Schleusung: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/64017/4332597]

Rückfragen bitte an:

Rainer Scharf Bundespolizeiinspektion Rosenheim Burgfriedstraße 34 – 83024 Rosenheim Telefon: 08031 80 26 2200 E-Mail: bpoli.rosenheim.oea@polizei.bund.de

Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim liegt an der Schnittstelle zweier Hauptschleuserrouten, der Balkan- und der Brennerroute. In einem rund 200 Kilometer langen Abschnitt des deutsch-österreichischen Grenzgebiets begegnen die etwa 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der illegalen Migration und gehen vor allem gegen die Schleusungskriminalität vor. Der bahn- und grenzpolizeiliche Verantwortungsbereich erstreckt sich auf die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen sowie auf die Stadt und den Landkreis Rosenheim. Auf über 370 Bahnkilometern und in etwa 70 Bahnhöfen und Haltepunkten sorgen die Bundespolizisten zwischen Chiemsee und Zugspitze für die Sicherheit der Bahnreisenden. Weitere Informationen zur Bundespolizei erhalten Sie unter www.bundespolizei.de oder oben genannter Kontaktadresse.

Original-Content von: Bundespolizeidirektion München, übermittelt durch news aktuell

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