Osnabrück (ots) – DGB kritisiert neue Regeln für Kurzarbeit
Aufstockung nach vier und sieben Monaten fällt weg – Hoffmann: Völlig unverständlich
Osnabrück. Der DGB hat kritisch auf die Beschlüsse des Bundeskabinetts vom heutigen Mittwoch zum Kurzarbeitergeld reagiert. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ): “Die Corona-Krise ist noch nicht vorbei, da gibt es beim Kurzarbeitergeld eine völlig unverständliche Entwicklung.”
Hoffmann betonte, zwar würden der erleichterte Zugang zur Kurzarbeit und die Übernahme der Sozialversicherungsbeiträge zu 100 Prozent bis zum 30. September verlängert, nicht aber die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes nach vier beziehungsweise sieben Monaten. Der Gewerkschafter kritisierte: “Das ist extrem ärgerlich, denn es gibt Hunderttausende von Menschen, die auch in den kommenden Monaten noch in Kurzarbeit sein werden.” Dass die Aufstockung jetzt ganz wegfalle, mache die Lage speziell für Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen etwa in der Gastronomie, im Handel und im Kulturbereich “noch schwieriger”.
Bisher galt: Ab dem 4. Bezugsmonat kann das Kurzarbeitergeld unter bestimmten Voraussetzungen auf 70 beziehungsweise auf 77 Prozent bei Verheirateten erhöht werden. Ab dem achten Bezugsmonat sind Zahlungen von 80 beziehungsweise 87 Prozent möglich. Das gilt laut Hoffmann jetzt nur noch für diejenigen, deren Anspruch auf Kurzarbeitergeld bis zum 30. März entstanden ist.
Für eine Verlängerung der Aufstockungsregeln hätte es nach den Worten von Hoffmann einer Gesetzesänderung bedurft, “die vom Bundesarbeitsminister auf den Weg gebracht wurde, aber leider an der Union gescheitert ist”. Auch wäre es nach Ansicht des DGB-Vorsitzenden besser gewesen, den erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld nicht nur bis zum September zu verlängern, sondern bis zum Ende des Jahres.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207