“Wir kommen an der Aquakultur nicht vorbei!” Das sagt Professor Harald Lesch in der Sendung “Leschs Kosmos”. Wie kommt er darauf? Nun, die Nachfrage nach Fisch steigt seit Jahren stetig an – nicht zuletzt, weil für immer mehr Menschen eine gesunde Ernährung an Bedeutung gewinnt. Von diesem starken Trend profitieren Unternehmen, die sich auf Aquakultur und Fischzucht spezialisiert haben. Der klassische Fischfang stagniert seit Jahren weltweit und die steigende Nachfrage kann derzeit nur durch Fischzucht bedient werden. So ist Aquakultur das am stärksten wachsende Segment in der gesamten Nahrungsmittelbranche.
Aber auch die Nachhaltigkeit darf nicht vergessen werden: Die marine Aquakultur, also zum Beispiel Lachszucht mit schwimmenden Netzgehegen in Fjorden und Meeresbuchten, steht seit langem in der heftigen Kritik von Umweltverbänden. Die Verschmutzung des Wassers durch Fischgülle und der Einsatz von Antibiotika sind nicht das, was man sich unter “Tierwohl” vorzustellen hat.
Nicht so die Firma DEUTSCHE EDELFISCH (https://www.edelfisch.eu/). Sie baut in Mecklenburg-Vorpommern für 16 Millionen Euro die größte und modernste Aquakultur-Kreislaufanlage für den teuren Edelfisch Zander. Die Technik der Aquakultur an Land ist erprobt und ausgereift. Sauberes Grundwasser wird in einem Kreislauf immer wieder gereinigt und wiederverwendet.
Ein wichtiger Schritt in diesem System sind Bioreaktoren, die das ausgeatmete Ammonium der Fische in Nitrat umwandeln. Die hierbei eingesetzten Mikroorganismen sind gleichzeitig der Garant für die Bioqualität der Fische: Würde man heimlich Pestizide, Chemikalien oder gar Antibiotika einsetzen, würde man damit das ganze System zum Absterben bringen.
Einfach ist der Umgang mit der Technik nicht. Deshalb sind auch die erfolgreichen Zanderzüchter rar. Sauerstoffgehalt, pH-Wert, Futter, Besatzdichte, Wassertemperatur und Wasserqualität müssen stimmen, damit die Fische optimale Bedingungen vorfinden. Die Betreiber der Firma DEUTSCHE EDELFISCH sind weltweit führend in der Aufzucht von Zander. Mitbegründer Dr. Paul Sindilariu hat nicht nur das Thema studiert und an der Berliner Humboldt-Universität darüber promoviert. Auch als Anlagenbauer für eine Dänische Firma hat Edelfisch sich einen Namen gemacht.
Beste Voraussetzungen also, um mit dem erfahrenen Unternehmer Hans Acksteiner die nächsten Projekte umzusetzen. Die Voraussetzungen dafür sind in Mecklenburg-Vorpommern ungleich besser, als anderswo. Eine positive Einstellung zum Thema Fisch, die in dem Küstenland seit Jahrhunderten kultiviert wurde, sowie ein engagiertes Entgegenkommen der Behörden bei der Planung sind ein wichtiges Kriterium. Der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern Till Backhaus möchte in den nächsten fünf Jahren bis zu 6.000 Tonnen Fisch aus Aquakultur zu produziert wissen.
“Mal sehen, wann wir dieses Ziel erreichen”, sagt Hans Acksteiner, Geschäftsführer der DEUTSCHE EDELFISCH. Hilfreich ist auf jeden Fall die Unterstützung durch das Bundesland mit Fördermitteln bis zu 49% der Investition. “Das Geschäftsmodell funktioniert selbstverständlich auch ohne Subventionen” sagt Hans Acksteiner.” “Aber wenn uns ein paar Millionen Fördergelder angeboten werden, nehmen wir sie gern an!”
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