Dias Tarot ist wohl am bekanntesten, wenn es ums Karten legen geht. Doch woher stammt es eigentlich?
Der Ursprung des Tarot ist rätselhaft und es wird viel darüber spekuliert, woher die 78 Karten denn nun eigentlich stammen, manche glauben ihr Ursprung liege in Ägypten andere wiederum meinen Zigeuner hätten sie nach Europa gebracht und wieder andere sind der Meinung das Tarot sei eine Schöpfung von Kabbalisten im Mittelalter, oder wurde von Magiern des sagenumwobenen Kontinents Atlantis erschaffen um ihr Wissen zu bewahren, ehe alles für immer in den vernichtenden Fluten des Ozeans versank.
Griechische Mysterienkulte, als auch arabische und indische Philosophie, sowie die jüdische Kabbala scheinen die Symbolik des Tarot beeinflusst zu haben.
Tarot Karten sind sicherlich älter als normale Spielkarten
(Quelle: http://www.tarotanalyse.com/)
Leseprobe aus “Mystica Venezia”
Estrella begann, die Karten nach einem bestimmten Muster auszulegen. Dann kam Cinderellas Part. Die Ratte saß bereits erwartungsvoll auf dem Tisch und beobachtete jede Handbewegung ihrer Meisterin mit aufmerksamen Blicken. Auf ein leichtes Nicken hin stupste sie eine der Tarotkarten an und drehte sie vorsichtig um.
„Das Rad … aha … weiter Cinderella“, sie nickte der Ratte aufmunternd zu, die einen Augenblick suchend verharrte und dann eine andere Karte aufdeckte.
Ana Karina erschrak. Der Tod starrte ihr entgegen. Es folgten vier weitere Karten: Die Kriegerin, die Unterwelt, die Wiedergeburt und vier der Stäbe auf dem Kopf liegend.
„So … “, Estrella strich der Ratte liebevoll über das kleine Köpfchen. Cinderella schloss genießerisch die Augen und gab ein zufriedenes Knispelgeräusch von sich.
„Die vier der Stäbe liegen falsch herum. Ich sehe große Schwierigkeiten und Hindernisse auf deinem Weg, die du jedoch überwinden wirst.“
„Na, die Schwierigkeiten haben wir ja bereits“, bemerkte Guido trocken.
Die Kartenlegerin ging gar nicht darauf ein, sondern sprach ruhig weiter:
„Die Karte der Kriegerin unterstreicht das. Du hast die Kraft und die Entschlossenheit, als Siegerin aus dem Kampf hervorzugehen, solange du einen klaren Kopf bewahrst. Das Rad steht für die acht Jahreskreisfeste. Es zeigt dir, dass du zu einer ganz bestimmten Zeit handeln musst. Der Tod, vor dem du so zurückgeschreckt bist, kündigt eine mentale Veränderung an, einen Neuanfang im übertragenen Sinne … noch befindest du dich in einer Art der Trauer, des Übergangs, doch da ist bereits das Licht in der Ferne.“
Sinnend sah die Hexe eine ganze Weile vor sich hin. Cinderella drehte eine elegante Pirouette auf der Tischplatte.
„Eine Karte fehlt noch“, Ana Karina deutete auf die Unterwelt.
Estrella schien aus weiter Ferne zurückzukehren, wie aus einer Trance.
„Die Unterwelt … diese Karte zeigt dir, dass du an Samhain handeln musst. In der Nacht der Toten, der Nacht vor Allerheiligen. Es ist die Nacht, wo die Grenzen zwischen den Dimensionen durchlässig werden.“
Sie sah Ana Karina direkt in die Augen:
„Christina Maria ist in einer anderen Zeit gefangen und diese Mauer, von der du mir erzählt hast, ist eine Grenze zwischen den Dimensionen. Die liegende 8 ist das Zeichen für Unendlichkeit, doch nur Eingeweihte können sie sehen, kein normal Sterblicher.“
Ana Karina schluckte schwer.
„Was bedeutet das? Eingeweiht?“
„Sie haben deine Schwester statt deiner mitgenommen. Eigentlich bist du diejenige, die sie suchen.“
„Aber wer? Wer sucht mich? Und warum?“
„Du wirst es bald wissen. Es hat bereits begonnen, sich dir in deinen Träumen zu offenbaren“, erwiderte die Hexe ruhig.
Dann ging alles ganz schnell. Guido verschluckte sich und prustete dabei seinen Kaffee über den ganzen Tisch. Sein Gesicht war rot angelaufen. Cinderella stieß einen schrillen Pfiff aus und brachte sich eilends in Sicherheit, wobei sie das noch halb gefüllte Milchkännchen mit dem Füßchen umstieß. Das Chaos war perfekt! Estrella raffte die Tarotkarten zusammen, und Ana Karina klopfte ihrem Schwager ganz ohne Absicht etwas zu kräftig auf den Rücken. Danach rannte sie in die Küche und kam mit einer Rolle Küchenpapier zurück, um die gröbsten Spuren zu beseitigen.
Mystica Venezia
Eine verschwundene Braut, ein Sensenmann als Gondoliere, eine blinde Malerin, ein seltsames Zeichen an einer Mauer und ein geheimnisvoller Orden, Guido hat sich seine Hochzeitsreise nach Venedig dann doch etwas anders vorgestellt. Verzweifelt macht er sich gemeinsam mit seiner Schwägerin Ana Karina in den Wirren des Karnevals, der durch die engen Gassen der Lagunenstadt tobt, auf die fast aussichtslose Suche nach Christina Maria und stößt dabei auf eine uralte Legende.
ISBN-13: 978-3903056701
©byChristine Erdic
Firmeninformation
Die deutsche Buchautorin Christine Erdic lebt zur Zeit hauptsächlich in der Türkei.
Beruflich unterrichtet sie in der Türkei Deutsch für Schüler (Nachhilfe), sie gab
Sprachtraining an der Uni und machte Übersetzungen für türkische Zeitungen.
Mehr Infos unter Meine Bücher- und Koboldecke
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Christine Erdic
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