Köln (ots)
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Das kommt aus dem Herzen der katholischen Kirche. Es sind nicht ein paar kleine Dissidentengruppen, die in den nächsten Tagen zu Segnungsgottesdiensten für Liebespaare jeglicher sexueller Orientierung einladen. Pfarrgemeinden von Konstanz bis Buxtehude sind dabei. Organisationen wie der Kölner Caritasverband und die Sozialdienste katholischer Frauen und Männer, die die Kerngruppe engagierter Katholiken versammeln, bekennen sich zum Ungehorsam – und es ist gut, dass sie es tun und sich nicht wie so viele andere einfach abwenden. Nicht sie stehen am Rand, sondern die Spitze des Klerus muss aufpassen, dass sie noch ernst genommen wird.
Das gilt auch für das Thema Frauenpredigt. Dass Katholikinnen heute weniger dürfen als Hildegard von Bingen und Katharina von Siena im Mittelalter, das leuchtet ja selbst einem so lehramtstreuen Pfarrer wie dem Kölner Franz Meurer nicht ein.
Zwar bemühen sich einige Bischöfe, den nach einem Schreiben der Glaubenskongregation zugespitzten Konflikt um Segnungsgottesdienste nicht weiter eskalieren zu lassen. Auch die Initiatoren von #liebegewinnt handeln abgestuft: In der Kölner Innenstadt, wo der Leitende Pfarrer Domkapitular ist, verweist man auf individuelle Gespräche und Segnungen.
Aber wer im Vatikan oder in deutschen Ordinariaten hofft, mit ein bisschen pastoraler Geduld komme man davon, der irrt sich. Bisher vergeblich wirbt Georg Bätzing, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, dafür, den Kenntnisstand der Humanwissenschaften kirchenamtlich zu respektieren. Solange dies unterbleibt, bewirken Einmischungen ins Liebesleben der Gläubigen nur eins: Sie verdunkeln das Gute, das die Kirche eigentlich zu sagen und zu tun hat.
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