Die Kommunikation per Mail, SMS oder Chat ist mittlerweile alltäglich und nicht mehr weg zu denken. Gerade Jüngere greifen weniger zum Telefonhörer, sondern bevorzugen die schriftliche Art zu kommunizieren. Die persönliche Anerkennung, der Blickkontakt und die Wertschätzung bleiben da auf der Strecke. Werden wir in Zukunft immer oberflächlicher? Oder wie können wir die Qualität unserer Kommunikation steuern?
Unsere Kommunikation findet durch die Vernetzung unserer Geräte und Anwendungen medienübergreifend statt. Ein Fahrgast in der Bahn hört MP3, liest ein E-Book und checkt seine Mails. Jeder kann orts- und zeitunabhängig an der digitalen Kommunikation teilnehmen. Alles scheint möglich und wird immer komplexer. Manchmal wird vergessen, dass gerade bei in der Kommunikation am anderen Ende der Leitung auch ein Mensch sitzt. Da stellt sich schon die Frage, welches Kommunikationsmittel gerade das richtige ist.
Je nach dem, welches Kommunikationsmittel gewählt wird, macht es einen großen Unterschied, ob eine positive Meldung persönlich, telefonisch kommuniziert wird oder per SMS. Wenn ein Lob von Angesicht zu Angesicht formuliert wird, kommt das sicherlich viel wertschätzender beim Gegenüber an, als ein Zweizeiler per Mail. Das gilt auch für Kritik. Da ist ein Gespräch per face-to-face mit Augenkontakt sicher besser und lösungsorientierter, als eine schriftliche Nachricht.
Viele Menschen neigen gerade unter Zeitdruck “mal eben schnell” eine Mail zu verfassen, mit dem Glauben dabei Zeit einzusparen. Tatsächlich zeigt die Praxis genau das Gegenteil. Warum? Unter Zeitdruck eine Mail zu schreiben – da passieren eben auch Fehler oder man vergisst wichtige Dinge mit zu erwähnen. Eine Mail wird vom Empfänger häufig anders verstanden, als wie der Sender es wirklich meint. Und – vor lauter Schnelligkeit bleiben dann auch Wertschätzung und Freundlichkeit auf der Strecke.
Wann ist Ihr Smartphone, iPad oder Computer mal ausgeschaltet? Nehmen Sie sich zwischendurch immer mal eine digitale Auszeit. Tragen Sie diesen Auszeit-Termin ruhig in Ihren Kalender ein. Wenn Sie digital nicht erreichbar sind, können Sie sich voll und ganz auf die Offline-Situation konzentrieren. Das reduziert zusätzlich Stress.
Jeder Blick auf das digitale Gerät verrät, dass das gerade wichtiger ist, als der Mensch, der uns gegenüber sitzt. Nur wenn Sie einen sehr wichtigen Anruf erwarten der sich nicht verschieben lässt, sagen das Ihrem Geschäftspartner vor Ihrem Gespräch. Er wird sicher dafür Verständnis haben.
Die jüngeren Menschen schauen auf die digitale Glaubwürdigkeit der Unternehmen und Personen. Ist das Verhalten so, wie es digital versprochen wird? Das Vertrauen bleibt auf der Strecke, wenn einerseits digital damit geworben wird und andererseits in der Öffentlichkeit laut telefoniert wird, so das jeder mithören kann.
In den sozialen Medien begegnen uns immer wieder Menschen, mit besonders vielen Kontakten. Das ist schon ziemlich beeindruckend. Wie steht es allerdings mit der Qualität der Kontakte? Werden sie gepflegt? Vielleicht sind es Ihre Fans, vielleicht sind es auch nur oberflächliche Kontakte. Kontaktpflege bedeutet, sich auch mal im realen Leben zu treffen und sich kennenzulernen.
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