Di. Aug 20th, 2024

Fällt das Wort Heizung, denkt fast jeder Mensch an eine Öl- oder Gasheizung, vielleicht auch an eine moderne Pelletheizung. Selten hingegen kommt einem die Direktheizung in den Sinn. “Dabei ist diese Art des Heizens in vielen Fällen sinnvoll und bringt bei zahlreichen Gegebenheiten Vorteile”, stellt Hans-Jürgen Nowak von der Initiative WÄRME+ fest. “Wer es zum Beispiel in selten genutzten Räumen schnell behaglich warm haben möchte, der ist mit einer Direktheizung gut bedient. Auch als Zusatzheizung ist sie ideal.” Direktheizungen sind elektrische Heizungen, die unkompliziert installiert und sofort einsatzbereit sind. Sie geben die von ihnen erzeugte Wärme unmittelbar, ohne Zeitverzögerung, an die Umgebung ab. Die zwei wichtigsten Varianten sind Konvektoren und Infrarotheizungen.

Komfortable Wärme einfach nachgerüstet
Elektrische Konvektoren machen sich das physikalische Prinzip der Konvektion zunutze: Kalte Luft strömt in das Gerät ein, wird über ein Heizelement geführt und tritt als warme Luft wieder zutage; das Heizelement sorgt dafür, dass diese Luftumwälzung in Gang bleibt. Der Raum, in dem sich der Konvektor befindet, ist innerhalb kurzer Zeit gleichmäßig erwärmt. Es gibt mobile Geräte und solche, die fest an der Wand angebracht werden. Sinnvoll sind Konvektoren zum Beispiel unter großen Fenstern, die viel Kälte abstrahlen. Viele Modelle erlauben eine genaue Temperaturregelung sowie die Programmierung von Absenk- und Ausschaltzeiten, so dass sie energieeffizient betrieben werden können.

Gesunde Wärme wie von der Sonne
Im Gegensatz dazu geben Infrarotheizungen keine warmen Luftströme ab, sie übertragen Strahlungswärme auf feste Körper im Raum und wärmen diese auf – ähnlich, wie es Sonnenstrahlen tun. Sie verursachen keine Luftwirbel, was vor allem Allergiker zu schätzen wissen. Die Strahlungswärme ist direkt auf der Haut spürbar, viele Menschen empfinden diese Wärme daher als besonders angenehm. Daraus ergibt sich ein weiterer Pluspunkt: Selbst, wenn der Raum noch nicht die sonst übliche Raumluft-Wunschtemperatur erreicht hat, fühlen sich die Bewohner wohl. Die Temperatur lässt sich also insgesamt absenken – das spart Energie. Infrarotheizungen gibt es als platzsparende, flache Paneele, die sowohl an der Wand als auch an der Zimmerdecke angebracht werden können. Die Designvarianten sind vielfältig, es gibt zum Beispiel Modelle aus Naturstein oder Glas, oder die Heizung tarnt sich als Bild, Spiegel oder Magnetwand. Dadurch fügt sie sich nahezu unsichtbar in das Wohnumfeld ein.

Bad, Hobbykeller oder Ferienhaus: Zuverlässig schnelle Wärme
Für welche Variante dieser schnell heizenden Geräte man sich auch entscheidet: Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Insbesondere im Gebäudebestand spielen sie ihre Vorteile aus. Zum einen sind Direktheizungen in der Übergangszeit zwischen Herbst und Winter oder Winter und Frühling praktisch, wenn die eigentliche Heizung noch nicht oder nicht mehr auf Hochtouren läuft. Dann schaffen Direktheizungen als zusätzliche Wärmequelle schnell Wohlfühlwärme. Im Bad, im Gästezimmern, im Hobbyraum, im Wintergarten oder auch in der Gartenhütte oder im Ferienhäuschen – überall dort, wo nur temporär geheizt werden muss, sind ebenfalls Direktheizungen eine unkomplizierte Lösung. Bei Niedrigenergie- oder Passivhäusern, die aufgrund ihrer Bauweise gut gedämmt sind, kommen Direktheizungen sogar als Vollheizung in Frage, insbesondere wenn eine Photovoltaikanlage und ein Stromspeicher vorhanden sind. “Welche Variante und welches Modell am sinnvollsten ist, kann am besten der Fachhandwerker beurteilen; ihn sollte man vor der Anschaffung also auf jeden Fall zu Rate ziehen”, empfiehlt Hans-Jürgen Nowak.

Weitere Informationen zu elektrischen Heizlösungen finden sich auf der Homepage der Initiative Wärme+: www.waerme-plus.de.

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