Di. Jul 2nd, 2024

Austausch mit Shanghai

Dr. Cay Cordes, Chefarzt der Dr. Becker Kiliani-Klinik in Bad Windsheim, nahm am deutsch-chinesischen Symposium über neurologische Frührehabilitation teil. Corona-bedingt fand die Veranstaltung auch in diesem Jahr nicht vor Ort in Shanghai, sondern digital statt.

Bad Windsheim, 03.09.2021: Die „vierte Säule“ der deutschen Gesundheitsversorgung, die Rehabilitation, ist weltweit in ihrer Qualität und ihrem Umfang einzigartig. Wie wichtig sie ist, zeigt sich zum Beispiel in der neurologischen Frührehabilitation: Nur ein relativ kleines Zeitfenster steht nach einer Hirnverletzung – ausgelöst durch z. B. Schlaganfall oder Unfall – zur Verfügung, um das verletzte Gehirn zu rehabilitieren und seine Funktionen zu erhalten. Eine intensive, ganzheitliche Therapie ist dafür erforderlich. In China arbeiten Ärztinnen und Ärzte schon seit Jahren daran, ein solches Rehabilitationswesen für die Bevölkerung auf- und auszubauen. Der internationale Austausch spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Mehr als 60.200 Teilnehmende

Die Dr. Becker Klinikgruppe ist seit sechs Jahren Mitveranstalter des „Sino-German Neuro Rehabilitation Symposium“. Jedes Jahr referieren andere Ärzte und Ärztinnen der Gruppe über ein bestimmtes Thema und stehen für den internationalen Austausch zur Verfügung. In diesem Jahr hielt der neurologische Chefarzt der Dr. Becker Kiliani-Klinik in Bad Windsheim, Dr. Cay Cordes, einen Vortrag über Frührehabilitation, Schluckstörungen und deren Behandlung; Corona-bedingt online. Mit mehr als 60.200 Teilnehmenden war die Veranstaltung am 28.08.2021 virtuell sehr gut besucht.

Schluckstörungen bei 60 % der schwerbetroffenen Patienten/innen

„In der neurologischen Frührehabilitation versorgen wir schwerstkranke Patienten, es handelt sich um eine intensivmedizinische Rehabilitationsmaßnahme“, erklärt Dr. Cordes. Eine der häufigsten Beeinträchtigungen bei den Betroffenen sind Schluckstörungen, die sogenannte Dysphagie. „60 Prozent unserer Patienten in der Frührehabilitation können nach einer neurologischen Erkrankung oder nach einer wochenlangen intensivmedizinischen Akutbehandlung nicht mehr selbstständig schlucken. Dabei sind auch viele Patienten nach Langzeitbeatmung, wie zurzeit oft nach COVID-19. Das bedeutet, dass sie nicht normal essen können; die Nahrung gelangt schlecht oder nicht zum Magen.“ Zudem bestehe eine Erstickungsgefahr, wenn die Speisen in die Lunge geraten. Bei noch gut ausgeprägten Reflexen hustet der Patient dann stark. Der Hustenreiz und das Gefühl der Luftnot seien psychisch sehr belastend für die Betroffenen.

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Laura Jahn

Von Laura

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